Prinzregentenbad: Die Wurst ist Pflicht

München - Es ist schon merkwürdig: Wer das Aquamarin betritt, das Lokal im Prinzregentenbad, der darf sich ein wenig wundern: Moment, bin ich hier wirklich in Haidhausen? Oder doch im Restaurant Hechtsprung, sprich: im Dantebad?
Die lange Fensterfront, die parallel dazu angelegten, hohen Tische, die poolblauen Wände – findet sich alles hier wie dort. Selbst die Speisekarte ist bis auf das Logo identisch. Wie’s kommt? Ganz einfach: Für Einrichtung und Karte ist in beiden Fällen Giselle Engler verantwortlich. Das Hechtsprung hat die Wirtin mittlerweile abgegeben. Im Aquamarin, das sie im Dezember 2004 eröffnet hat, fungiert sie noch als Chefin.
So oder so: Tagsüber ist es relativ leer drinnen im Restaurant, was angesichts der großzügigen Terrasse nicht weiter verwundert. Von dort hat man nicht nur einen Blick auf das kleine Becken im Prinze, sondern auch auf die beiden Beachvolleyball-Felder, die im Sommer im Eisstadion aufgeschüttet werden. Der Küchenchef im Aquamarin ist Grieche, die Speisekarte mediterran. Angeboten werden hauptsächlich Fischgerichte.
Stergios Mourtsius, Englers Stellvertreter, empfiehlt insbesondere die Vorspeisen, als da wären: ein mit Lachsfilet und Fischrogencreme gefülltes Fladenbrot für 5 Euro, Calamari vom Grill auf Salat für 6 Euro oder ein Rindercarpaccio mit Rucola und Parmesan für 7,50 Euro. Natürlich dürfen auch die üblichen Bad-Klassiker im Aquamarin nicht fehlen. Auf der Karte stehen sie doch tatsächlich unter der Rubrik „Pflichtprogramm“: die Currywurst und die Pommes kosten hier je 3 Euro, das Spaten-Bier günstige 2,80 Euro. Für die Gäste des Prinzregentenbades gibt es zudem einen kleinen Kiosk, hier ist die Leberkässemmel für 2,20 Euro zu haben. Das alles sind recht simple Speisen, gerade im Vergleich zu dem, was sie beim Käfer auf der anderen Seite der Prinzregentenstraße anbieten.
„Da kannst du einfach nicht mithalten“, sagt Mourtsius. „Wollen wir aber auch nicht: Wir sind nicht so schickimicki.“ Umso erfreulicher für ihn, dass der eine oder andere Theaterbesucher bei ihm einkehrt, um nach der Vorstellung bei einem Prosecco-Aperol oder einem Hugo (je 4,50 Euro) über das Gesehene zu diskutieren.
Prinzregentenplatz 8, täglich von 11 bis 1 Uhr, 41619637