Panini aus der Werkstatt

Apulischen Büffelmozzarella nur selbst zu verwenden, war den Betreibern des „Nero” nicht mehr genug. Im  "Del Fiore" verkaufen sie ihn nun – und noch viel mehr.
von  Florian Zick
Flavio Chouquer steht im „Del Fiore“ gerade noch viel am Sandwich-Grill. Doch im Sommer kommt dann auch die alte Carpigiani-Eismaschine zum Einsatz.
Flavio Chouquer steht im „Del Fiore“ gerade noch viel am Sandwich-Grill. Doch im Sommer kommt dann auch die alte Carpigiani-Eismaschine zum Einsatz. © Katharina Alt

Den apulischen Büffelmozzarella immer nur selbst zu verwenden, war den Betreibern des „Nero” irgendwann nicht mehr genug. In ihrem neuen Laden verkaufen sie ihn nun – und noch viel mehr

München - Stefano de Giglio tüftelt gerne. Deshalb, und weil es Läden wie den seinen vor allem im Süden gibt, ist das „Del Fiore” wohl am besten mit dem Begriff beschrieben, den de Giglio und sein Partner Flavio Chouquer selbst verwenden: „officine alimentari” – Lebensmittelwerkstatt.

Das „Del Fiore” ist eine Mischung aus mediterranem Edel-Tante-Emma-Laden und einer Snackbar. Dort, wo am Gärtnerplatz bis vor ein paar Wochen noch das Café Box zu finden war, kann man nun ausgewählte Köstlichkeiten aus München, Bayern und der ganzen Welt erstehen: Marmelade von der Feinkostmanufaktur Rottler, Milch und Joghurt von der Familie Lanzl aus Neuching, dazu allerlei Soßen, Weine, Öle und Gewürze–was man als Liebhaber südländischer Lebensart eben so braucht.

Nun ist es nicht so, dass de Giglio und Chouquer sich aus der klassischen Gastronomie verabschiedet hätten. Die beiden betreiben weiter das Pizza- und Grillrestaurant „Nero” in der Rumfordstraße. „Aber über die Jahre sind viele Kontakte mit Erzeugern entstanden”, sagt de Giglio. „Und wir haben die Möglichkeit vermisst, die Produkte, die wir verwenden, auch weiterzuverkaufen.”

Im „Del Fiore” gibt es deshalb nun Büffelmozzarella aus Apulien, Käse aus dem Veneto, Salami aus dem Piemont–und das alles zu verträglichen Preisen. „Die Leute sollen einkaufen können, ohne zu überlegen”, sagt de Giglio. Das hausgemachte Basilikum-Pesto im Weckglas kostet 4,90 Euro, das Olivenöl aus Kreta in der schmucken Halbliterflasche 10,50 Euro.
Auch essen kann man im „Del Fiore”: Es gibt verschiedene Panini vom Grill (4,95 bis 5,95 Euro) mit Thunfisch, Hühnchencurry oder Roastbeef. Dazu mittags immer eine Suppe und einen Eintopf.
Fast so sättigend wie eine Mahlzeit sind zudem die Smoothies – Obstsäfte, deren Wirkung ein Ernährungsberater mit exotischen Zutaten wie der Goji-Beere auf Effizienz getrimmt hat: anregend, entspannend, entgiftend.

De Giglio und Chouquer hatten das Lokal am Gärtnerplatz 1996 als „Interview” übernommen. Vor vier Jahren haben sie daraus das Café Box gemacht. Das Geschäft lief gut, aber den beiden schwirrte immer noch die Idee für das „Del Fiore” im Kopf herum. Und weil sich keine geeignete Location fand, musste schließlich das Box weichen. Dessen Küche im Keller ist 200 Quadratmeter groß, ideal für die Experimente von Tüftlern wie de Giglio und Chouquer – eine richtige „officine alimentari”.

Gärtnerplatz 1, Mo. bis Fr. 7.30-20 Uhr, Sa. und So. 9.30-20 Uhr, delfiore.de, Tel. 2021649

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