Occam Deli: Schwabinger Luxus-Brot

Im Occam Deli in der Feilitzschstraße gibt es mittags immer etwas Neues – nur Geld sollte man genug dabei haben. Die gAZtro-Kritik.
Lea Kramer |
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Im Occam Deli kann man sich gemütlich hinsetzen und besondere Feinkost genießen – das ist nicht ganz günstig.
Lea Kramer/AZ Im Occam Deli kann man sich gemütlich hinsetzen und besondere Feinkost genießen – das ist nicht ganz günstig.

Schwabing - Dass die erste Wahl nicht zwingend die beste ist, weiß der Studienfachwechsler ebenso gut wie der Restaurantgänger. Für beide gilt: ein voller Saal kann täuschen und zielloses Türöffnen die gewünschte Erquickung bringen – gerade zur Mittagszeit.

Das alles soll nicht heißen, dass das "Occam Deli" am Wedekindplatz niemandes erste Wahl wäre. Im Gegenteil: FC-Bayern-Spieler Jérôme Boateng zum Beispiel mag das Frühstück hier. Wer wollte schon Boatengs Stilbewusstsein in Zweifel ziehen. Nach dem Mittagsbesuch weiß ich, er hat recht: Das Occam Deli ist kein Schicki-Schuppen, sondern eine sehr nette Mischung aus Feinkostladen und lässigem Lokal.

Momentan ist die Fassade eingerüstet, drinnen ist es trotz dunkel gestrichener und mit Holz und Steinen verkleideter Wände à la Luxus-Stadl erstaunlich gemütlich. Um kurz vor 13 Uhr gab’s noch Platz für die Tester, sollte die Mittagspause eng getaktet sein, empfiehlt sich eine Reservierung.

Das Käse-Omelette: Der Geschmack lullt ein

Dreißig Minuten lassen sich leicht gleich neben dem Eingang verbummeln, da steht nämlich der Kuchentisch. "Cheese-Himbeer", "Karotten-Kuchen", "London Cheese-Cake" oder "Mohn-Cake" betteln dort um einen Anschnitt (Stück um 4 Euro). Daneben gibt’s Essig (Weiß um 12,50 Euro), Olivenöl (0,25 Liter ab 5,50 Euro) oder Bio-Tee (ab 8,50 Euro) zum Mitnehmen.

Ist dann noch Geld im Beutel, können diverse Gerichte zu Münchner Preisen vom wechselnden Tagesmenü oder der Mittagskarte ausgewählt werden. Das "Occam-Deli-Sandwich" (14,50 Euro) mit getoastetem Weißbrot, geräuchertem Truthahn, Bacon, roten Zwiebeln, Curry-Kürbiscreme und Birnen, klingt spektakulär und schmeckt ganz und gar nicht greislig. Am Ende bleibt es aber ein etwas schwierig mit Besteck oder von Hand zu essendes Brot mit Belag dazwischen. Ein teures Sandwich halt. Dazu gibt’s Rhabarbersaft-Schorle (0,4 Liter für 4 Euro).

Sensationell hingegen ist das wenig aufregend klingende "Käse-Omelette" (14,50 Euro). Spinat und Kartoffeln werden durch einen ausgelaufenen würzigen Käse und kleine Trüffelstücke ergänzt. Der Geschmack lullt gerade an kalten Tagen regelrecht ein – echte Käse-Entspannung. Für den Schokoladenkuchen mit Zwetschgen-Kardamom-Kompott (7,50 Euro) reicht die Pause nicht mehr – auch das halbe Sandwich muss in die Mitnehm-Box.


Sensationell findet die Testerin das Käse-Omelette. Foto: Lea Kramer

Als Fazit bleibt: Öfter mal Türen öffnen, an denen man eigentlich vorbeigehen würde. Am besten, wenn man ein bisschen mehr Zeit hat als 30 Minuten.


Occam Deli, Feilitzschstraße 15, Montag bis Freitag 8 bis 1 Uhr, Samstag 9 bis 1 Uhr

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