Neustart nach der Bruchlandung
An teuren Welcome-Drinks mangelt es nicht: In den Abstellräumen lagern 25 Jahre alter Chivas Regal, Rum-Sorten wie der Zacapa Centenario oder japanischer Hibiki-Whiskey. Keine Frage, die Getränkeliste im Pilot’s Club konnte sich durchaus sehen lassen. Nur bestellt hat daraus kaum jemand.
Auch ein halbes Jahr nach der Eröffnung sehen die Getränkekarten noch so aus, als hätte sie die Druckerei erst gestern angeliefert. Der ursprüngliche Besitzer ist irgendwann krank geworden und konnte sich um seine Bar nicht mehr kümmern. Die vielen namhaften Scotch-, Tequila- und Wodkamarken mussten deshalb zumeist alleine feiern.
Nun hat sich die Lage geändert. Die aktuelle Konstellation im Pilot’s Club ist so, dass sie durchaus ein paar billige Wortspiele zuließe: Man könnte von Durchstarten reden oder vom Versuch, mit der Bar abzuheben. Aber es ist ja tatsächlich so, dass mit Dominik Linneweber nun ein Mann am Steuerknüppel sitzt, der den unweit der Sonnenstraße gelegenen Club zu einer gut besuchten Warm-Up-Location aufbauen will.
So ganz einfach dürfte das nicht werden. Zwar ist die Partymeile tatsächlich nur ein paar Gehminuten entfernt, doch man muss vor dem Pilot’s Club nur die Schillerstraße ein paar Schritte auf und ab gehen, um zu merken, dass das südliche Bahnhofsviertel mit seinen Striplokalen immer noch ein recht eigenes Ambiente hat.
Nun ist Linneweber aber kein Neuling unter den Clubbesitzern. Mit DJ-Legende Tom Novy hat er früher den Match Club am Stachus betrieben. Die Lage seiner neuen Bar versteht er jedenfalls nicht als Bürde, schließlich hat sich ganz in der Nähe kürzlich auch der Club Jack Rabbit angesiedelt, für Linneweber ein untrügliches Zeichen dafür, dass das Viertel im Kommen ist.
Seinen Teil trägt der 31-Jährige dazu nun mit dem Pilot’s Club bei. Bei Lounge-Atmosphäre beginnt der Barbetrieb dort jeweils um 19 Uhr. Zwei, drei Stunden später will Linneweber seine Gäste mit Elektro- und Housebeats von den hellen Ledersesseln holen. Cocktail-Klassiker wie Caipirinha oder Cuba Libre kosten dann fünf Euro.
Schillerstraße 19, Do., Fr. und Sa. 19-1 Uhr, Tel. 0176 / 74495627
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