Neuhausens Ältester
Wenn Alon Gleibs und Christoph Klingele in einem Lokal das Ruder in die Hand nehmen, geht der Steuerkurs meist in Richtung glückliche Gäste. So zu sehen im Havanna Club, im Padres, im Café Puck oder dem Ziegelhaus. Jetzt haben sich die beiden Gastronomen, die schon Jahrzehnte in München mitmischen, einer Wirtschaft angenommen, die schon Jahrhunderte die Neuhausener mit Bier und Brotzeit versorgt, seit 1583 nämlich: Der Großwirt.
Der war ein typisches Opfer der 60er Jahre: abgehängte Decken und Verkleidungen. Monatelang haben Gleibs und Klingele renoviert, dabei die alte Stuckdecke zum Vorschein gebracht. „Die Rundbögenfenster wollen wir auch irgendwann wieder herausarbeiten“, sagt Gleibs. Heller ist das Lokal jetzt schon, und am Abend bringen ein antiker Kronleuchter aus der Oper oder die sondergefertigten Lampen aus Wien Licht ins Dunkle.
Bei schönem Wetter sind die Plätze auf der Terrasse die begehrtesten. Dort lässt sich der Tag bestens mit Frühstück starten: Das umfangreiche Angebot ist das, was Maxvorstädter aus dem Café Puck kennen. „Wir fahren hier quasi ein Best-Of unserer Lokale“, sagt Gleibs. Davon, dass die beiden auch mal am „Schmock“ beteiligt waren, welches Gleibs’ Bruder jetzt allein führt, zeugt der Vorspeisenteller „50 Jahre Israel“ (11,80 Euro). Die Steaks kommen vom brandneuen Lavasteingrill, 250 Gramm Rinderhüftsteak mit pikanter Gewürzmischung für 13,50 Euro (ohne Beilagen). Eine große Auswahl an Salaten, Pasta und Burgern gibt es und eine Wochenkarte mit Gerichten wie Lachsfilet in Zitronenbutter gebraten auf Avocadocreme und Kartoffelstroh (12,90).
Die Atmosphäre ist angenehm, der Service locker wie professionell – und die Gäste? Sind glücklich. So kann der Großwirt noch weitere Jahrhunderte die Neuhausener mit Bier und Brotzeit versorgen.
Volkartstraße 2, So. bis Do. 9 – 24 Uhr, Fr. und Sa. 9 – 1 Uhr, www.grosswirt.de, Tel.: 20 20 48 88
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