Neues vietnamesisches Restaurant Maison Tran: Wo Hühnerfüße köstlich sind

München - Vietnamesische Lokale gibt es in dieser Stadt an jeder Ecke. Am Roecklplatz ist vor ein paar Monaten noch eines dazugekommen. Aber das Maison Tran will anders sein.
Die Betreiber Isabelle und Jean-Pierre Tran servieren dort Gerichte im Tapas-Format. So können sich die Gäste quer durch die südostasiatische Küche probieren. Ein Schälchen kostet zwischen 4,90 und 11,90 Euro. Für den kleinen Hunger reichen drei bis vier davon, für den normalen fünf bis sechs.
Die Preise sind angemessen für das, was geboten wird
Man zahlt also zwischen 15 und 30 Euro aufwärts, um satt zu werden. Es gibt auch eine Handvoll Hauptgerichte, zum Beispiel ein Tofu-Wokgericht für 18,90 Euro.

"Wir sind kein billiges Restaurant", sagt Isabelle Tran, "aber hochwertig." Einige Google-Kritiken über angeblich zu hohe Preise kann sie nicht nachvollziehen. "Wir kaufen qualitativ hochwertige Produkte ein. Da ist die Marge gering". Dass das nicht nur so dahingesagt ist, kann sie sogar belegen. Das Maison Tran ist nämlich Mitglied bei Green Table, dem Verein für ökonomische, ökologische und nachhaltige Gastronomie.
Das Maison Tran ist jeden Abend ausreserviert
Er kontrolliert bei seinen Restaurants regelmäßig, woher die Zutaten kommen, ob sie biologisch und ob die Mitarbeiter-Löhne auch fair sind. Denn auch das gehört zu einem nachhaltigen Konzept.

"Wir zahlen sogar überdurchschnittlich", erzählt Tran. Und das, obwohl sie wegen des Tapas-Konzepts mit den vielen kleinen Schälchen viel Personal braucht. In der Küche stehen jeden Abend sieben Köche und ein Spüler, im Service sieben bis acht Leute.
Das Interieur hat Isabelle Trans Freundin Stella Maria Mo entworfen. Es ist stilvoll, "aber nicht schickimicki", wie Tran betont. Man will ein Restaurant sein, das sich jeder leisten kann und wo München sich trifft. Den Gästen scheint es zu gefallen, die 80 Plätze sind jeden Abend ausreserviert.
Sogar Hühnerfüße stehen auf der Karte
Die Gerichte gehen weit über das Angebot der meisten vietnamesischen Lokale hinaus. Die Saucen werden selbst gemacht und jedes Schälchen ist fein abgestimmt.

Sogar Hühnerfüße stehen auf der Karte - unter dem Namen "I am brave" ("ich bin tapfer", d. Red.). Ein nachhaltiges Gericht, denn normalerweise werden solche Teile vom Huhn weggeworfen.
Speise- und Getränkekarte sehr vielfältig
Die AZ war tapfer, hat's probiert und nicht bereut. Zwar ist es gar nicht so einfach, die etwas glibberige Haut der Füße halbwegs elegant abzuknabbern. Wen es nicht stört, sich die kleinen Knöchelchen aus dem Mund zu holen, der genießt ihre fein-würzige Austern-Sojasauce.
Es gibt auch kleine Suppen, verschiedene Salate, Teigtaschen, Frühlingsrollen, über 70 Gerichte. Besonders köstlich: die Dampfnudel mit knuspriger Ente und Mini-Reisküchlein mit Krabben, Zwiebelfüllung und knusprigen Schweineschwarten-Würfeln.
Zum Nachtisch hat uns ein quietschgrüner Schichtkuchen aus Mungobohnen und Tapioka mit vanillig-grasigem Pandan-Aroma und einer cremigen, leicht salzigen Kokossauce rundum glücklich gemacht.
Auch die Getränkekarte ist umfangreich, mit vielen Weinen. Mittags kann man zusätzlich aus verschiedenen Lunchboxen wählen. Die Qual der Wahl bei den Tapas erleichtert man sich, indem man mit Freunden kommt.
Ehrengutstraße 27, Mo-Sa: 11.30 bis 14.30 Uhr und 18 Uhr bis 23.30 Uhr