Neues Restaurant Eschi's im Süden Münchens mit Retro-Küche: "Wie bei der Lieblingsoma am Tisch"

Tutzing - Von der Insel Sylt nach Tutzing an den Starnberger See, von Gourmet zu Hausmannskost. Genau das soll das neue Restaurant Eschi's in Tutzing widerspiegeln. Die AZ hat sich das mal angeschaut.
Restaurant Eschi's in Tutzing: Auf der Speisekarte stehen Klassiker der 80er Jahre
Michael Esch (57) ist der Küchenchef des Lokals und will, wie er der AZ sagt, "Gerichte wie damals bei der Lieblingsoma am Küchentisch" bei sich anbieten. Auf der Speisekarte stehen 80er-Jahre-Klassiker wie Filetspitzen "Stroganoff" mit Roter Bete, Gewürzgurken und Spätzle, Pfannkuchensuppe oder Gemüsepastete mit Meerrettich-Creme. Nachmittags gibt es dann Süßspeisen wie Waffeln mit roter Grütze - ganz wie bei Oma eben.
Eigentlich lässt Eschs Werdegang ganz was anderes vermuten. Auf der Nobelinsel Sylt war er einst lange Jahre Hoteldirektor. Erst 2021 zog es ihn nach Bayern. Seine Kochausbildung in Köln hat er 1988 abgeschlossen. "Ich habe das Gefühl, dass die Gerichte, die man zu dieser Zeit gekocht hat, immer mehr verloren gehen", sagt er.

Küchenchef Michael Esch: "Am Starnberger See ist alles nicht ganz so aufgetragen"
Genau die sollen daher in seinem ersten eigenen Lokal auf der Karte landen. "Das ist genau das, was ich mir für das letzte Drittel meines Lebens vorgestellt habe", so Esch. Das Lokal entstand in Kooperation mit der Brauerei Starnberg Bräu.
Tutzing unterscheidet sich, laut Esch, zumindest in der Dichte an Gutverdienern nicht sehr stark von Sylt. Dennoch bemerkt er eine Art Bodenständigkeit der Menschen. "Am Starnberger See ist alles nicht ganz so aufgetragen."
Zum Eröffnungstag am Freitag merkt man, dass alles noch etwas in den Startlöchern steht – auf der Mittagskarte nur ein Hauptgericht: gefüllte Pfannkuchen mit Räucherlachs oder in der vegetarischen Variante. Das liege, so Esch, aber auch daran, dass er ganz alleine hinter dem Herd steht.
Gerald Herrmann (64) aus Tutzing ist auch da zum "Testessen". Im Ort mangele es generell an guten Restaurants und das Konzept passe gut hier her, sagt er der AZ. "Wir kommen wieder", sagt er. Dennoch findet er die Preise etwas hoch. Abends sind diese für ein Hauptgericht zwischen 18 und 27 Euro angesiedelt.
Viele der Gerichte kennt der Koch seit Kindheitstagen
"Das gebe ich offen zu, da bin ich nicht im Billigsegment", erwidert Esch. Jedoch liege das an der hohen Qualität seiner Zutaten, die zudem weitestgehend aus der Region stammen sollen.
Viele der Gerichte nimmt Esch auch aus der Erfahrung mit seiner eigenen Familie mit. "Schon als kleiner Bub stand ich mit meinem Vater am Herd", sagt er. Seine Empfehlung von der Karte ist die Leberterrine. Das Gericht begleite ihn schon seit 30 Jahren. Und dieses spiegele das Konzept perfekt wieder.