Neues Leben in der St. Emmeramsmühle in München: Wiesnwirt Michael F. Schottenhamel will übernehmen

Bald schon werden die Gäste wieder die urige Atmosphäre in dem denkmalgeschützten Gebäude genießen können: Die St. Emmeramsmühle öffnet mit neuen Pächtern.
Guido Verstegen
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St. Emmeramsmühle im Englischen Garten: Anfang März verkündete der ehemalige Wirt Karl-Heinz Zacher das Aus des Betriebes, den er 23 Jahre lang geführt hatte. (Archivbild)
St. Emmeramsmühle im Englischen Garten: Anfang März verkündete der ehemalige Wirt Karl-Heinz Zacher das Aus des Betriebes, den er 23 Jahre lang geführt hatte. (Archivbild) © BrauerPhotos / G.Nitschke

München - Seit einem halben Jahr liegt die St. Emmeramsmühle im Englischen Garten nun schon brach – jetzt steht fest, dass das beliebte Restaurant neue Pächter bekommt: Wiesnwirt Michael F. Schottenhamel übernimmt gemeinsam mit Koch Peter Kinner und dessen Sohn Julian.

Wiesnwirt Michael F. Schottenhamel: Zweiter Anlauf bei der St. Emmeramsmühle

"2003 habe ich mich schon einmal beworben. Damals hat's nicht geklappt, und ich habe das aus den Augen verloren", erzählt Schottenhamel im Gespräch mit der AZ. "Aber man bekommt ja immer mit, was in der Branche so passiert. Ich wusste also, dass der aktuelle Wirt sich schwertut und habe einen neuen Anlauf genommen." Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.

Michael F. Schottenhamel: "Wir werden jetzt nicht alles auf den Kopf stellen"

Man stehe kurz vor der Unterzeichnung der Verträge mit der Brauerei, sagte der 66-Jährige der AZ: "Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung, die Emmeramsmühle ist wunderschön."

Geht es nach Schottenhamel, soll das Lokal in Oberföhring spätestens im Januar wieder seine Pforten öffnen. Nach dem Oktoberfest will das Team konkret weiterplanen: "Wir werden jetzt natürlich nicht alles auf den Kopf stellen und hoffen sehr, dass die Stammkundschaft wiederkommt." 

Auf der Wiesn daheim: Seit 2010 führt Michael F. Schottenhamel mit seinem Cousin Christian das Familienzelt in vierter Generation.
Auf der Wiesn daheim: Seit 2010 führt Michael F. Schottenhamel mit seinem Cousin Christian das Familienzelt in vierter Generation. © privat

Michael F. Schottenhamel ist der Cousin von Wiesnwirte-Sprecher Christian Schottenhamel. Die beiden aktuellen Wirte des Schottenhamel-Festzelts (seit 2010) waren bereits als Kinder hautnah im familieneigenen Festzelt mit dabei, halfen schon in jungen Jahren im Betrieb mit.

Schottenhamel und Kinner sind ein eingespieltes Team

2017 feierten die Schottenhamels als älteste Familie auf der Wiesn ihr 150-jähriges Oktoberfest-Jubiläum. Michael F. Schottenhamel hatte nach seinem Betriebswirtschaftsstudium Steuerberater gelernt und eine Steuerkanzlei aufgebaut. Dann aber setzten sich auch bei ihm die Gastro-Gene durch.

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Peter Kinner (58) absolvierte mit 15 Jahren seine Kochlehre und war mit 21 Jahren im ehemaligen Restaurant Sabitzer der jüngste Sterne-Koch Deutschlands. Kinner und Schottenhamel sind ein eingespieltes Team, sie leiten bereits gemeinsam die Schlosswirtschaft Schwaige am Nymphenburger Schloss und den Weichandhof in Obermenzing.

Peter Kinner über die Emmeramsmühle: "Das ist einfach Landidylle"

Kinner wird bei dem neuen Projekt von seinem Sohn Julian unterstützt. Der 34-Jährige absolvierte eine Hotelfachausbildung und ist seit 2014 Restaurantleiter im Bräuhaus Tegernseer Tal.

Der Name des Restaurants werde selbstverständlich bleiben, und man biete bayerische Küche in bester Qualität an, erzählen die beiden der AZ. Peter Kinner: "Wenn man bei der St. Emmeramsmühle den Berg runterkommt, ist das, als ob man in den Urlaub fährt. Das ist einfach Landidylle mit der Isar in der Nähe und den Tieren drumherum." Gesucht werde jetzt unter anderem noch ein Küchenchef. Die Speisekarte solle an der in der Schwaige angelehnt sein.

St. Emmeramsmühle: Karl-Heinz Zacher baute 2021 eine moderne Küche ein  

Gastronom Karl-Heinz Zacher (53) war im März schweren Herzens nach 23 Jahren als Pächter der St. Emmeramsmühle ausgestiegen. "Preisentwicklung, Energiekrise und vieles mehr lassen es nicht zu, dauerhaft nachhaltig und wirtschaftlich zu agieren", stand damals auf einem Aushang am Eingang der Traditionsgaststätte.

Zacher hatte die 200 Jahre alte Wirtschaft erst 2021 für 3,2 Millionen Euro renovieren lassen – die Sedlmayr Grund und Immobilien AG als Eigentümer der Mühle und die Brauerei Spaten/Franziskaner waren an den Kosten beteiligt.

Modernste Technik wurde verbaut für Lüftung, Heizung, Kühlräume, Wasserrohre und Stromleitungen sowie eine nagelneue Küche. Nachhaltiger und umweltbewusster sollte alles gestaltet werden.

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8 Kommentare
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  • Seidnettzueinander am 01.10.2023 22:45 Uhr / Bewertung:

    Schade, dass es schon wieder 'bessere' bayerische Küche geben soll...das wird wohl wieder sehr teuer werden. Gehobene bayerische Gasthäuser gibt es doch schon genug, sogar ganz in der Nähe dort siehe Freisinger Hof. Schöne Gasthäuser für normale Mittelschichtler wären doch auch mal was. Ansonsten aber sehr schön, dass diese schöne Location nicht weiter leersteht.

  • Monika1313 am 01.10.2023 22:00 Uhr / Bewertung:

    Was mich immer wieder wundert, dass trotz Corona, Inflation, MWSt-Erhöhung, Personalmangel usw. immer noch welche eine Wirtschaft betreiben wollen. Scheinbar ist es immer noch lukrativ für den Wirt, denn sonst würden sich nicht so viele darum reissen.

  • huraxdax am 02.10.2023 07:00 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Monika1313

    noch dazu der Schottenhammel, der sonst auch immer als erster geplärrt hat, wie schlecht es der Gastronomie geht...

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