Naschen wie ein König
München - Am Bahnhof gibt’s von Heißgetränken bis zu Hauptgerichten alles, was den Hunger stillt. Hier stellen wir „Brioche Dorée“ vor, wo Patisserie-Liebhaber auf ihre Kosten kommen.
Um nach Paris zu kommen, muss man am Hauptbahnhof nicht in den TGV steigen: Für ein kleines Stück Frankreich reicht es, sich beim mittleren Pavillon in der Haupthalle anzustellen. „Brioche Dorée“ heißt der holzverkleidete Stand, eine Gastro-Kette aus Frankreich – das Foto von der Dependance auf den Champs Elysées prangt auf der den Zügen zugewandte Seite des Kiosks, den anderen reichen die mit Verführung gefüllten Auslagen als Schmuck.
Im Frühjahr 2009 hat Eva Müller die Kette nach Deutschland gebracht. Der Kiosk am Hauptbahnhof war der erste Betrieb, mittlerweile gibt es eine Filiale im OEZ, in der Hamburger Europapassage und bald auch in Pasing. „Sie haben einfach die besten Croissants, die ich jemals gegessen habe“, sagt sie – aufwändig zu machen, weil viel Butter verwendet wird. Mit Backwaren kennt sich die Chefin aus: Aufgewachsen ist sie mit Semmeln und Brezn im „Müller Brot“-Imperium.
„Meine französischen Partner wundern sich immer, wie viele Croissants und Pains au Chocolat ich verkaufe“, sagt sie, „dort isst man das nur zum Frühstück.“ Den Münchnern schmeckt der Buttertraum (1,35 Euro) immer. Nicht nur Reisende machen Halt bei Brioche Dorée, um Quiches, kleine Tartes, den puddingähnlichen Flankuchen, Macarons oder Eclairs zu holen (2,20 bis 3,75) – viele dieser Spezialitäten bekommt man anderswo kaum.
Kein Wunder, dass auch die in München lebenden Franzosen den Stand für sich entdeckt haben. „Da wecken wir Heimatgefühle“, sagt Eva Müller. Einen „Galette des trois rois“, in München? In den Kuchen, den Franzosen an Heilig-Drei-König essen, wird ein kleines Spielzeug eingebacken. „Einer hat gleich fünf bestellt, als er sie bei uns gesehen hat“, sagt Eva Müller. Die Münchner guckten neugierig – Und greifen nächstes Jahr sicher auch zu.
Haupthalle, 6 bis 23.30 Uhr
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