Naschen im alten Hanoi
Wer nascht nicht gern? Bella Tran tut es. Sie kommt aus Hanoi, und Naschen ist ein bedeutender Teil der vietnamesischen Esskultur. „Auf dem Tisch stehen unzählige Gerichte, und jeder nimmt sich, wovon er mag. Und wenn die Männer draußen beim Bier zusammensitzen, haben sie immer etwas zum Naschen – es gibt einen eigenen Begriff dafür, Nhau“, sagt Natalie Nguyen-Ton.
Nguyen-Ton hat Bella Trans Restaurant entworfen und eingerichtet: Das „Tonkin“, eine vietnamesische Tapas-Bar. Im ehemaligen Ringseishof in der Lindwurmstraße, von dem nichts mehr zu erkennen ist. In der goldenen Decke spiegelt sich das Treiben im kleinen Lokal wider, die Gäste sitzen auf Polstersesseln. „Gold und braun sind meine Farben“, sagt Tran – die 26-Jährige hat das Tonkin nach Feng Shui einrichten lassen.
„Tonkin“ ist ein alter Name für das nördliche Vietnam. An das Hanoi der 40er Jahre soll das Restaurant erinnern – und die Möglichkeit bieten, viel vom Geschmack des Landes zu kosten.
Es gibt Klassiker wie die 24-Stunden-Suppe Pho, Sommerrollen oder saftiges Rinderhack in Wildbetelblättern auf Reisnudeln in Tapasform (4,50 Euro), Vegetarisches wie Tofu mit Gemüse und Limettenblättern in Kokos-Curry (3,90). Und die „Tapas especiale“ für 6,90 Euro: Entenbrust mit Mangostreifen, Limetten und Schalotten; Garnelen mit Papaya oder Sepiaspieße mit Erdnusssauce.
Darüber hinaus gibt es auch normale Portionen und günstige Mittagsmenüs. „Aber die Gäste sind neugierig auf die Tapas“, sagt Bella Tran. Noch nicht einmal zwei Wochen ist das Tonkin eröffnet, und aus ersten Gästen sind schon Wiederholungstäter geworden. Bei warmem Wetter setzen sie sich raus auf die Hinterhofterrasse des Restaurants, auch wenn die noch nicht fertig geschmückt ist. Aber wen kümmert das schon - wenn es so viele nette Kleinigkeiten zu naschen gibt.
Lindwurmstraße 65, Mo. bis Fr. 11 – 15 Uhr und 18 – 24 Uhr, Sa./So. ab 18 Uhr, Tel.: 55 87 98 79
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