Nach Wiener Vorbild

 Das „Karameel“ bringt die Wiener Kaffeehauskultur nach Neuhausen. Dabei kommt der Kaffee aus Köln – und das Mobiliar aus Frankreich.
Thierry Backes |
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Morgens Sonne, mittags Schatten: Die große Terrasse vor dem „Kafehaus Karameel“ bietet 60 Gästen Platz. So viele passen auch in das Café an der Nymphenburger Straße.
Daniel von Loeper 3 Morgens Sonne, mittags Schatten: Die große Terrasse vor dem „Kafehaus Karameel“ bietet 60 Gästen Platz. So viele passen auch in das Café an der Nymphenburger Straße.
Der Kaffee im "Kafehaus Karameel" stammt aus der Kafeemanufaktur Heilandt in Köln.
Daniel von Loeper 3 Der Kaffee im "Kafehaus Karameel" stammt aus der Kafeemanufaktur Heilandt in Köln.
Blick auf die Tageskarte, die täglich wechselt.
Daniel von Loeper 3 Blick auf die Tageskarte, die täglich wechselt.

Das „Karameel“ bringt die Wiener Kaffeehauskultur nach Neuhausen. Dabei kommt der Kaffee aus Köln – und das Mobiliar aus Frankreich.

Wo ihre Vorliebe für den Kaffee genau herkommt, weiß Verena Eichmann (39) nicht so genau. Sie weiß nur, dass ihre Leidenschaft „mit der Zeit immer größer wurde“, und erinnert sich daran, dass ihre Mitschüler an der Hotelfachschule Heidelberg sie „Kaffeetante“ nannten, weil sie dort am Kaffeestand arbeitete. Und irgendwie ist das mit dem Kaffee auch ein Familiending. Ihr Bruder ist Miteigentümer der Kaffeemanufaktur Heilandt in Köln. Ehrensache, dass er sie nun beliefert.

Zwei Jahre lang hat Verena Eichmann an ihrem Traum vom eigenen Café gefeilt, seit Mitte Juli ist er endlich Wirklichkeit. Ihr „Kafehaus Karameel“ sieht sich in der Tradition Wiener Vorbilder – daher auch der etwas umständliche (und nicht google-optimierte) Name: „Kafehaus“ ist die alte Schreibweise von Kaffeehaus, „Karameel“ eine (karamellisiere) Anspielung auf die 1618 gegründete Wiener Traditionsgaststätte „Zum schwarzen Kameel“.

So urig wie dort sieht es im Kafehaus Karameel natürlich noch nicht aus. Auf der Internet-Auktionsplattform Ebay und auf Flohmärkten hat Eichmann sich aber einen, wie sie sagt, „wilden Möbelmix aus der Zeit um die Jahrhundertende“ zusammengekauft. Im Karameel finden sich ein paar Jugendstil-Möbel und -Werbeplakate sowie ein dunkler Holztresen von 1890 aus Frankreich. Aus dem Hexagon stammt auch die Bistro-Fassade von 1930, die die Küche vom Rest des Cafés trennt.

Selbst kochen darf (die gelernte Köchin) Eichmann dort allerdings nicht, so steht es in ihrer Konzession. Die Speisen, die auf der Tageskarte stehen, lässt sie sich zum Großteil aus der „Kochwerkstatt“ liefern – die von zwei Österreicherinnen geführt wird. Angeboten werden etwa ein Couscous-Salat mit Koriander für 6,90 Euro oder ein Wrap, vegetarisch oder mit Bio-Hackfleisch, für 8,50 Euro.

Im Vordergrund stehen freilich die Kaffeespezialitäten. Der „kleine Braune“ kostet im Karameel 2 Euro, die Wiener Melange 3,20 Euro, der Pharisäer (ein gebrühter Kaffee mit Rum und „Schlagobershaube“) 5,80 Euro. Wer will, kann sich natürlich auch einen italienischen Espresso bestellen (2 Euro) oder einen Cappuccino (3,20 Euro) .

Dazu gibt es allerlei Torten und Kuchen. Verena Eichmann arbeitet mit der Feinbäckerei Feinbachd aus Gumpertshausen bei Sauerlach zusammen, hier bezieht sie Eierlikörkuchen (das Stück für 3 Euro), Maracujatörtchen oder einen Schokoladenkirschkuchen (je 3,50 Euro). Was in einem Kaffeehaus wie dem Karameel natürlich nicht fehlen darf, sind Apfelstrudel und Kaiserschmarrn. Sie stehen regelmäßig für 5,70 Euro auf der Tageskarte.


Nymphenburger Straße 191, Mo. bis Fr. 7 – 22 Uhr, Sa. 9 – 22 Uhr, So. 9 – 19 Uhr, Tel. 12280816

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