München: Neue Türkitch-Filiale eröffnet in der Maxvorstadt

Ab Dienstag gibt’s die quasi schon legendären Köfte und Falafel vom Türkitch auch in der Maxvorstadt. Der Andrang auf die neue Filiale ist groß.
Maxvorstadt - "Das hier ist der kulinarische Fight Club", sagt Hayri Onbasi und schaut über die Türkenstraße, wo er jetzt selbst in den Ring steigt – am Dienstag eröffnete er an der Hausnummer 21 die zweite Türkitch-Dependance. "Mit einem Knall", wie er schon zuvor versprochen hat. Das wollten sich Fans des Imbisses nicht entgehen lassen. Circa 200 Menschen drängen sich nach Einschätzung unseres Reporters vor dem Laden und warten geduldig darauf ihre Bestellung aufzugeben. Die Schlange reicht rund 30 Meter weit über den Gehsteig.
Andrang ist groß: 200 Leute warten
Im Sommer erfuhren die Fans, dass der Imbiss an der Humboldtstraße eine Schwesterfiliale bekommt. Die Köfte und Falafel sind stadtbekannt, die Genießer aus allen Richtungen nach Giesing gepilgert. Als besonderes Schmankerl gibt es zur Eröffnung die Sandwiches für nur einen Euro. Wer mag, darf mehr geben, denn sämtliche Einnahmen werden für die Kinderkrebshilfe der Waldpiraten und Kids to life (der Verein baut Schulen in Krisengebieten) gespendet.
Es scheint, als würde Onbasi den Münchnern etwas servieren, dass sie sonst nirgends bekommen. Und damit erfüllt er den Auftrag – und die Prophezeiung – seines Vaters. Der hat in Berlin, wo die Familie Onbasi lebte, eine Metzgerei mit Imbiss betrieben. Hayri wollte aber nicht ins Gastrogeschäft einsteigen. "Wart’s nur ab du kommst zurück zu deinen Wurzeln", habe der Vater dazu gesagt, erzählt der Sohn heute.
Tiefkühl-Falafel? Kommt nicht in Frage!
Vor vier Jahren hat Hayri Onbasi den ersten Türkitch eröffnet. Von Anfang an war klar – das darf keine Dönerbude werden. Auch dahinter stecken Worte des Vaters: "Junge, du musst was machen, die können’s nicht", lautete der Auftrag Köfte, Falafel und Kebab zuzubereiten. Denn die Döner-Sandwiches, die in München verkauft wurden, fanden seine Zustimmung nicht.
Qualität ist Hayri Onbasi bei allen Zutaten sehr wichtig. Da gehört auch das Brot dazu. "Wenn das Brot schlecht ist, nützt es auch nicht wenn man Garnelen mit Blattgold reinpackt", sagt er. Tiefkühl-Falafel? Kommt nicht in Frage, die werden selbst gemacht.
Hayri Onbasi hängt mit dem Herz an München, wo der Vater einst mit dem Zug als Gastarbeiter aus Anatolien ankam. Die Geschichte erzählen schon die Bilder an der Wand im ersten Imbiss, auch in der Türkenstraße wird es Fotos von Anatolien, den Anwerbungen in den türkischen Zeitungen und den Menschentrauben an der Goethestraße geben.
Die Dekoration – auch mit Lampenschirmen aus Raki- und Zwicklbierflaschen – ist ein Statement. Allzu politisch will Hayri Onbasi aber nicht werden. Das schlägt dann auch nur auf den Magen.
Türkenstr. 21, Mo bis Sa 11 bis 22 Uhr, So, Feiertags 13 bis 22 Uhr