Mit Surfbrett und Sportklamotten

Im Westend hat eine portugiesische Tagesbar aufgemacht: Im „Galão“ können die Gäste nicht nur Kaffee trinken, sondern auch shoppen
Anne Koophamel |
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Gregor Feindt

 Im Westend hat eine portugiesische Tagesbar aufgemacht: Im „Galão“ können die Gäste nicht nur Kaffee trinken, sondern auch shoppen

Das Surfbrett an der Wand verrät es: Das Meer hat Iljane Sina nie losgelassen. Von München ist die Schauspielerin nach Hamburg gezogen, kam dann wieder zurück in die alte Heimat Bayern – mit einer Geschäftsidee im Kopf. „Mir hat hier ein Stück gefehlt“, sagt Sila. „Ein Croissant mit einem Galão, einfach, unkompliziert aber lecker.“

Ein portugiesisches Frühstück also: Milchkaffee, dazu ein süßes Teilchen, darüber ein Tratsch. Acht Jahre trug Sina, die eigentlich Schauspielerin ist, die Idee mit sich herum. „Jetzt habe ich mich getraut.“ Im Westend, in der Gollierstraße 14a hat sie ihre portugiesische Kaffeebar „Galão“ aufgemacht. Während das Portugiesen-Viertel in ihrer früheren Wahlheimat Hamburg seit Jahren zu dem beliebtesten Ort für Studenten und Geschäftsleute, für Szenekenner und Neu-Nordlichter gehört, hat sich die Idee der schlichten Küche Portugals in München bisher kaum durchgesetzt.

Die hiesigen bekannten Läden wie die „Lisboa Bar“ oder das „Maroto“, „sind doch mehr für abends gedacht“, wie Sina sagt. Sie bieten Fisch und Portwein, zum Frühstück zieht es die Münchner eher in die zahlreichen italienischen Cafés der Stadt auf einen Cappuccino. Schade eigentlich: Denn der starke Milchkaffee (2,60 Euro) und dazu ein „Pasteis de Nata“ – eine Art Puddingtörtchen für 2Euro – können einem sprichwörtlich den Morgen versüßen.

Und so sitzt man im Galão schnell über seinem zweiten Kaffee, schaut auf das Surfbrett, das als Speisekarte dient und lässt die Zeit verstreichen. Die Hektik bleibt vor der Tür. Das Galão ist vor allem für Leute, die kein großes Frühstück wollen, sondern Kleinigkeiten bevorzugen.

Die Karte ist auf das Wesentliche reduziert. Dafür fühlt man sich an den schmalen Tischen oder der hellgestrichenen Bar wohl – am Eröffnungstag Anfang Mai 2011 schlüpften einige Besucher sogar aus ihren Schuhen und aßen, was die Theke her gibt: Süße oder pikante Croissants (ab 2,50 Euro) oder sogenannte Torradas (ab 3,50 Euro), Weißbrot mit herb-süßer Tomatenmarmelade oder Salami, dazu ein paar Oliven. „Es war gar nicht so einfach, die Sachen hierher zubekommen“, sagt Sina.

Neben den Kuchen lässt sie auch Bio-Kaffee, einige Weine, Aufstriche und Portwein aus Lissabon einfliegen, die sie auf einem kleinen Regal verkauft. „Denn in erster Linie bin ich ein Einzelhandelsgeschäft, kein Restaurant“, sagt Sina. So gibt es neben den portugiesischen Kleinigkeiten auch sportliche Klamotten im Galão zu kaufen: Zwar nur von einer Marke, dafür schön bunt, sind sie im hinteren Teil der Kaffeebar auf nackte Stangen aufgehängt. Eben genau so, wie es Besitzerin Iljane Sina mag: Einfach und unkompliziert.


 Gollierstraße 14a, Mo. bis Fr. 10 – 19 Uhr, Sa. und So. 10 – 17 Uhr, www.galao-muenchen.de, Tel.: 97397715

 

 

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