Mannheimer Metzger macht Käfer in München Konkurrenz: Ein Jahr Feinkost Zehner in Schwabing

Im Feinkostgeschäft Feinkost Zehner in der Nordendstraße bekommt man alles für die Küche – auf Wunsch rücken die Betreiber höchstpersönlich zum Kochen an.
von  Ruth Frömmer
Daniel und Isabelle Dosch vor ihrem Laden. Hier ist alles schon weihnachtlich geschmückt. Leider übersehen das viele, denn die Baustelle an der Nordendstraße lädt nicht unbedingt zum Verweilen auf dem Gehsteig ein.
Daniel und Isabelle Dosch vor ihrem Laden. Hier ist alles schon weihnachtlich geschmückt. Leider übersehen das viele, denn die Baustelle an der Nordendstraße lädt nicht unbedingt zum Verweilen auf dem Gehsteig ein. © ruf

Schwabing - Eigentlich ist das Feinkost Zehner ein riesengroßer moderner Tante-Emma-Laden. Vor genau einem Jahr sind Daniel Dosch und seine Frau Isabelle in die ehemaligen Räume des Auktionshauses Nusser in der Nordendstraße gezogen. Hier werden nun keine Kuriositäten mehr versteigert, sondern handverlesene Köstlichkeiten verkauft.

Wer gerne kocht, bekommt alles, was er braucht vom Fleisch über den Fonds bis hin zu Gewürzen und Soßen. Und wer nicht gerne kocht, ist hier ebenfalls richtig. Denn das Ehepaar kocht auf Wunsch auch gleich das ganze Gericht, zum Beispiel einen Rinderbraten. Den muss man zuhause dann nur noch erwärmen und kann sich voll auf seine Gäste konzentrieren.

Feinkost Zehner in Schwabing: Ein Paar nutzt den Stillstand für einen Neuanfang

Daniel Dosch weiß, wie das geht, denn er stammt (mütterlicherseits) aus der Mannheimer Metzgerfamilie Zehner und ist gelernter Metzger. In München hat er viele Jahre in der Event-Branche gearbeitet und dort seine Frau Isabelle kennengelernt. Dann kam Corona und die beiden nutzten den Stillstand für einen Neuanfang.

Allein die Auswahl an Schinken, Speck, Salami und Wurst ist mehr als üppig. Kein Wunder, die Doschs sind beide vom Metzger-Fach.
Allein die Auswahl an Schinken, Speck, Salami und Wurst ist mehr als üppig. Kein Wunder, die Doschs sind beide vom Metzger-Fach. © ruf

Isabelle Dosch ist Münchnerin, hat früher selbst lange für eine große Metzgerei gearbeitet und ein "Faible für Qualität", wie sie der AZ erzählt. Über ein Jahr lang haben die beiden dann zusammen gebrütet und sich genau überlegt, was sie in ihrem Laden anbieten wollen: Produkte, die man nicht überall bekommt. So findet man in der Fleischtheke Maishähnchen aus Frankreich, Lammlachs aus Irland und Weißwürste aus Miesbach. Die Käsetheke bietet gerade alles für Raclette und Fondue und ebenfalls handverlesene Käsesorten.

Wer Zeit hat, bleibt im Münchner Feinkostgeschäft auf einen Kaffee

"Inzwischen kommen viele Stammkunden zu uns", sagt Daniel Dosch, "sie können auch Wünsche äußern, wenn sie etwas besonderes suchen. Und wenn es machbar ist, besorgen wir das. Viele sind neugierig, was es bei uns so alles gibt und probieren gerne immer wieder Neues aus." Zum Beispiel Soßen von Stonewall Kitchen aus den USA oder Würzsoßen auf Tomatenbasis von Tomami, Kernöl, Popcorn und im Moment: Panettone.

Im Keller steht noch der Tresor des Auktionshauses. Den haben die beiden zum Weinkeller mit ausgesuchten Tropfen aus Frankreich, Italien und der Pfalz umfunktioniert.

Alles so schön bunt hier! Am besten bestellt man sich erst mal einen Cappuccino und dann stöbert man sich durchs Sortiment.
Alles so schön bunt hier! Am besten bestellt man sich erst mal einen Cappuccino und dann stöbert man sich durchs Sortiment. © ruf

Daniel und Isabelle Dosch beraten ihre Kunden gern und ausführlich. Wer Zeit mitbringt, kann bei ihnen auch Kaffee trinken, Tramezzini und täglich selbst gekochte Mittagsgerichte essen. Und wenn man dann so durch die bunten Regale stöbert, fällt es schwer, sich nicht die ein oder andere Delikatesse mit nach Hause zu nehmen.


Nordendstraße 48
Di-Fr: 9 bis 19 Uhr, Sa: 9 bis 17 Uhr

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