Maisha's Kitchen in München: Das Beste aus der lateinamerikanischen Küche

Im Maisha's Kitchen gibt es lateinamerikanische Fusionsküche. Die AZ hat nachgefragt, was das bedeutet und geschaut, was in dem Restaurant in Giesing auf der Karte steht.
von  Niclas Vaccalluzzo
Im Maisha’s Kitchen gibt es unter anderem Tacos.
Im Maisha’s Kitchen gibt es unter anderem Tacos. © Daniel von Loeper

München - "Für einen guten Taco braucht es eigentlich nicht viel", sagt Sebastian Filip, Koch im Maisha's Kitchen in Obergiesing. Im Hintergrund zischen Maistortillas auf der Kochplatte. Auf ihnen zerfließt der Käse. "Das Fleisch muss gut sein, viel Salz und Pfeffer und – ganz wichtig – ein Frischekick durch Limette und Zitrone", erklärt Filip.

Diese Frische mache die Küche Lateinamerikas aus, sagt der Münchner mit honduranischen Wurzeln. Und: "Mit einfachsten Lebensmitteln etwas Schönes zu kreieren". Seit Mitte September gibt es in der Werner-Schlierf-Straße 6 Filips lateinamerikanische Fusionsküche. Angefangen hat das nicht so wie geplant, erzählt Inhaber Florian Völkl. Er ist Physiotherapeut und "Maisha's"  ist eigentlich mehr als ein Restaurant. Im Gebäude befindet sich noch sein Gesundheitszentrum mit Physiotherapie und Fitnessstudio.

Ursprünglich sollte es ein Restaurant mit besonders gesunder Küche werden

Zuerst sollte in den Teil, der früher die Kantine einer großen Firma war, ein Restaurant mit besonders gesunder Küche einziehen. Im April hat er dafür Sebastian Filip und Betriebsleiter Ronny Herbert, der früher das Moro in der Müllerstraße geführt hat, ins Boot geholt. Dann aber haben sich die Umbauarbeiten verzögert.

Das Team musste kreativ werden und entschied sich, einen Foodtruck vor den Laden zu stellen. Hier kam dann erstmals die lateinamerikanische Küche ins Spiel. "Dadurch, dass wir ein bisschen außerhalb sind, mussten wir etwas Außergewöhnliches machen", sagt Völkl.

Inhaber Florian Völk (l.), und die Betriebsleiter Christine Röller und Ronny Herbert (r.) im Maisha’s Kitchen.
Inhaber Florian Völk (l.), und die Betriebsleiter Christine Röller und Ronny Herbert (r.) im Maisha’s Kitchen. © Daniel von Loeper

Das sei dann so gut angekommen, dass man sich gemeinsam dafür entschieden hat, mit der Latino-Küche weiterzumachen. Inzwischen würden die Leute von weit her kommen, um die authentischen Tacos zu essen.

Mitte September konnte das Restaurant eröffnen. Seither stehen neben typischen lateinamerikanischen Gerichten wie Tacos, Ceviche oder Burritos auch Burger oder Currys auf der Karte – Fusionsküche eben.

Der Koch pickt sich das Beste aus der Küche der lateinamerikanischen Länder heraus

Die lateinamerikanischen Länder würden alle ein bisschen unterschiedlich kochen, erklärt Koch Sebastian Filip. "Die einen machen Crème fraîche in die Tacos, die anderen Limette anstatt Zitrone – ich picke mir das Beste heraus."

Hinzu kommen die persönlichen Erfahrungen Filips – einerseits durch die honduranische Mutter, die ihm schon als Kind Burritos und Tacos in die Brotzeitbox mitgegeben hat, wie er erzählt. Andererseits Erfahrungen im Fine Dining in der Küche von Sternekoch Boris Rommel, aber auch seine Zeit in einem bodenständigen Wirtshaus in Heidelberg.

Im Maisha's Kitchen hat er eine Birria-Ramen kreiert. Mit dem Sud, der beim Kochen der Birria entsteht – dem geschmorten Rindfleisch, mit dem die Tacos gefüllt werden – kocht Filip die Nudelsuppe, die an die japanischen Ramen erinnern soll.

Vegetarische Alternative mit Austernpilzen

Die probiert auch der AZ-Reporter. Mit japanischen Ramen hat das zwar nur noch entfernt etwas zu tun, die Suppe schmeckt mit dem geschmackvollen Sud aber äußerst reichhaltig. 12,90 Euro kostet die "Ramen Soup de Birria". Entsprechend gut schmecken auch die Birria-Tacos – zwei Stück kosten 8,90 Euro. Neben den Fleisch-Tacos gibt es unter anderem auch eine vegetarische Alternative mit Austernpilzen.

"Der Sud kocht schon seit einem dreiviertel Jahr", so werde der Geschmack intensiver

"Der Sud kocht schon seit einem dreiviertel Jahr quasi durchgehend", sagt Inhaber Florian Völkl. Koch Sebastian Filip erklärt das genauer: Kocht die Birria lange genug, bleibt ein Rest-Sud übrig, der abgeschöpft wird. Alle drei Tage werde die Birria mit Fleisch und Brühe neu aufgefüllt. Der Ansatz aus dem vorherigen Eintopf werde dann immer wieder verwendet. So werde der Geschmack laufend intensiver. "Die Tacos schmecken von Woche zu Woche besser", sagt Völkl.

Der Koch im Maisha’s Kitchen, Sebastian Filip, mit dreierlei Tacos und der Birria-Ramen in der Hand.
Der Koch im Maisha’s Kitchen, Sebastian Filip, mit dreierlei Tacos und der Birria-Ramen in der Hand. © Daniel von Loeper

An den Sonntagen gibt es im Maisha’s Kitchen auch ein Brunch-Buffet für 28,90 Euro. "Nicht klassisch mit Käse und Lachs, sondern auch lateinamerikanisch", betont Betriebsleiter Ronny Herbert. Neben Tacos und Burritos bekommen die Gäste dann auch Säfte, pikante Eierspeisen wie Huevos Rancheros, sowie Pico de Gallo – eine Salsa – und Guacamole. Ab Januar wird es den Brunch aufgrund der Personalsituation jeden ersten Sonntag im Monat geben. Wer dieses Jahr an Silvester kulinarisch einen lateinamerikanischen Abend verbringen will, kann bis 22 Uhr entspannt dinieren.

"Das Wort 'Maisha' kommt aus der Sprache Swahili und bedeutet 'Leben'", erklärt Völkl, dessen Frau aus Kenia stammt, "und hier gibt es quasi Dinge, die das Leben lebenswerter machen: Therapie, Sport und Essen." Sein Traum sei es immer schon gewesen, all das miteinander zu kombinieren.


Maisha’s Kitchen, Werner-Schlierf-Str. 6, Di-Fr 12-22 Uhr,  Sa 17-22 Uhr, So 11-16 Uhr

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