Leinen los fürs Lollo Rosso

Im Dezember 2010 hat ein Weltenbummler in Haidhausen seinen Traum verwirklicht: Eine eigene Caffè Bar
von  Laura Kaufmann
© Petra Schramek

 

Im Dezember 2010 hat ein Weltenbummler in Haidhausen seinen Traum verwirklicht: Eine eigene Caffè Bar

Die Frau, die mit einem Korb voller Fische aus dem Meer watet, hat Stefan „Stepke“ Schwetz in Myanmar fotografiert, jetzt hängt ihr Bild zwischen den Spirituosen im Regal. Über hundert verschiedene Espresso-Tassen sind auf den Schränken aufgereiht, die hat der Wirt mitgebracht aus Paris, aus Bangkok. „Reisen ist meine Leidenschaft“, sagt er.

Lange hat er auf der „MS Europa“ gearbeitet und wo er war auf der Welt, hat er Ausschau gehalten nach Dingen für einen eigenen Laden: „Lollo Rosso“ hat er seine Caffè Bar genannt, und dass er sich hier seinen Traum erfüllt, merkt man schon an der Liebe zum Detail, mit der er das "Lollo Rosso" eingerichtet hat: Die orientalischen Lampen auf den Tischen, der Kerzenleuchter auf Weinkisten, frische Blumen im silbernen Weinkühler, ein altes Holzfass, auf dem Zucker, Sirup und die mit Zitaten und Sprüchen bedruckten Becher für den Kaffee zum Mitnehmen bereitstehen.

Lange hat er gewartet auf das eigene Lokal: „Ich wollte unbedingt eins in Haidhausen“, sagt Schwetz. Eine Caffè Bar, die ein bisschen italienisches Lebensgefühl transportiert, aber keine ist, „ich bin ja kein Italiener“, sagt der Wirt. Gelernter Koch ist er auch nicht, trotzdem sind die Pasta und die Salate, die er in der winzigen Küche macht, hochgelobt von den Gästen.

Und günstig außerdem, Pasta gibt es ab 5,50 Euromit Salbei und Meersalz, die teuerste, hausgemachte Lasagne, kostet 7 Euro. Auch die Bauernkracher mit Senf (4,50) kommen an und die Eier im Glas zum Frühstück, außerdem gibt’s Kleinigkeiten wie Antipasti oder Parmesansplitter mit Feigensenf; dazu Weine aus der Pfalz, aus Italien und Frankreich natürlich und aus Argentinien.

Ein Bilderband von der Seidenstraße steht so im Regal, dass Stepke Schwetz ihn immer im Blick hat, „da möchte ich unbedingt mal hin“, sagt er. Jetzt geht das Lollo Rosso vor. Aber ganz ohne Reisen geht es nicht, auf dem Tresen steht ein Sparschwein: „Da sammeln wir für einen Betriebsausflug“, sagt Schwetz. „Nach Brescia – unsere Kaffeerösterei anschauen!“


Wörthstr. 11, Mo. bis Fr. 8 – 22 Uhr, Sa. 10 – 22 Uhr, lollorosso. com, Tel.: 23519134

 

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