Leidenschaft für das Leckere

Auf dem Sofa teilt sich ein junges Pärchen einen Eierlikör-Guglhupf, von der Decke des Cafés baumeln Postkarten an einer Schnur, in den Regalen und auf dem Tresen glänzen süße Verführungen in Gläsern und Glocken. „Mein Laden ist ein Stückwerk“, sagt Daniela Kositza. Liebevoll zusammengetragene Kunst und Kleinkunst, schöne und leckere Dinge. Schmuck hat sie auf einem Tischlein drapiert, Becks Cocoa säuberlich im Regal aufgereiht – „ich will mal dahin, dass bis auf ein paar Liebhaberstücke alles im Laden zu kaufen ist“, sagt Kositza.
Für jeden etwas, egal wie viel Geld er in der Tasche hat. „Kosy“ bedeutet so viel wie gemütlich, und so hat sie hier in Haidhausen einen behaglichen Ort geschaffen, zum Wohlfühlen für jedermann.
Daniela Kositza hat mal ein ganz anderes Leben geführt, als Beamtin in Berlin. Vor acht Jahren kam sie nach München, der Liebe wegen. Hat unter anderem in der Chocolaterie „Orinoco“ gearbeitet – da stand sie hinter dem gleichen Tresen wie jetzt auch. Vom Besitzerpaar hat sie den Laden übernommen, weil sie ein Kind erwarteten.
„Für mich hat sich ein Traum erfüllt“, sagt Kositza. Jetzt ist die mittlerweile alleinerziehende Mama selbstständig, ihre beiden Töchter sitzen oft nach der Schule im Café.
Ein kleines Mädchen – keine ihrer Töchter – mit Ranzen auf dem Rücken und Mütze auf dem Kopf kommt zur Tür herein, Kositza drückt ihr einen Sternförmigen Korb in die Hand. „Ich hab’ eine Schwäche für Sterne“, gesteht sie. „Die schönen Dinge sind meine Leidenschaft – die braucht man zum Leben. Ich will die Leute zum Genießen verführen“, sagt Daniela Kositza. „Ihnen das schlechte Gewissen nehmen, sich mal etwas zu gönnen.“ Das schafft sie, nicht nur mit Kuchen, Pralinen und Schokolade.
Die Frühstückskomponenten von Croissant (60 Cent) über Käseteller (7,90) bis Bio-Knuspermüsli (4,90) können sich die Gäste selbst zusammenstellen, es gibt Kleinigkeiten wie Antipasti (6,90), Tramezzini (2,90) und ein warmes Tagesgericht, Minestrone zum Beispiel. Dazu feinen Cappuccino (2,60) oder „ChariTea“ (3,20) alkoholfreies Weißbier (2,90) oder „nackigen“ Hugo (alkoholfrei, 4,50).
Das kleine Mädchen kommt mit dem Sternekorb zur Kasse, gefüllt mit Naschkram. Sie schiebt abgezählte 1,40 Euro über den Tresen. Die Süßigkeiten kommen Zuhause in eine Schatulle, hat sie Kositza mal erzählt. Und werden später Stück für Stück genossen.
Pariser Straße 50, Mo. bis Fr. 9 – 18 Uhr, Sa. 10:30 –17 Uhr, Facebook: www.facebook.com