Kulinarischer Geheimtipp: Steak-Restaurant George Prime Steak & Raw kennen nur wenige Münchner

München - George Beták könnte Stunden über Steak erzählen. Über die besten Stücke, über die perfekte Reifung, das Dry Aging, das Wet Aging, den Knochen, die Marmorierung. Letzte Woche war der gebürtige Tscheche zu Besuch in der Münchner Filiale der von ihm gegründeten George Prime Steak & Raw Bar. Hier kann man sich im gehobenen Ambiente durch die nicht gerade billigen Fleisch-Spezialitäten probieren.
Bewundern kann man diese gleich beim Betreten des Restaurants im Eingangsbereich. Wie in einem Museum sind die verschiedenen Fleischstücke in verschiedenen Reifungsstadien im Dry Ager hinter Glastüren ausgestellt. Wer möchte, kann sich sein eigenes Stück Steak reservieren und dort reifen lassen. Es wird dann mit dem Namen versehen und wenn es perfekt ist, im Restaurant zubereitet.
George Prime Steak & Raw Bar in München: Alle Stücke vom US-Landwirtschaftsministerium ausgezeichnet
2020, kurz vor der Corona-Pandemie eröffnet, scheint der Laden bis jetzt noch nicht so richtig zu laufen. Warum, das kann Beták nicht verstehen. Die Qualität in europäischen Steakhäusern sei gut, sagt er zur AZ, aber nicht einheitlich.
Vom eher bodenständigen Image hiesiger Steak-Lokale möchte er sich absetzen und sich als amerikanisches Prime-Steakhaus positionieren. "Was wir hier anbieten, ist die Meisterklasse in Sachen Steaks", so sein Versprechen. Alle seine Stücke haben die Auszeichnung Prime vom US-Landwirtschaftsministerium bekommen.
Luxus pur: 360 Euro kostet der Seafood Tower
Beták ist bewusst, dass sich nicht jeder ganz so ausgiebig und theoretisch fürs Fleisch interessiert wie er selbst. Deshalb hat er eine kleine Presserunde zum Probeessen eingeladen, um die Qualität seiner guten Fleischstücke für sich sprechen zu lassen. Und weil zur gehobenen Küche auch Hummer, Austern und Scampi gehören, startet er den Abend erstmal mit einem Seafood Tower.

Der Turm aus besagten Spezialitäten in unterschiedlichen Variationen inklusive Soßen, Aioli und Vinaigrettes ist Luxus pur und man könnte sich alleine davon schon glücklich satt essen. 360 Euro kostet der Seafood Tower, den vier Esser trotz großem Appetit nicht ganz geschafft haben. Schließlich mussten sie noch Platz fürs Fleisch lassen.
Das beliebteste Stück: Filet Mignon
Drei verschiedene Cuts serviert uns Restaurantleiter Shiyas Nazeer. Das beliebteste Stück, wie er uns erzählt, ist das Filet Mignon. Hier wird es mit einer leichten Blauschimmel-Soße serviert. Es ist saftig und zart und schmeckt so gut, dass wir die Blauschimmelsoße gar nicht gebraucht hätten.
Noch höher lassen die nächsten Stücke unser kulinarisches Herz schlagen: New York Strip, ein festeres, aber hocharomatisches knochenloses Stück von der oberen Rinderlende und ein gut marmoriertes und deshalb saftiges Rib-Eye-Steak.
Zwischen 68 und 79 Euro muss man hinblättern für eine ordentliche Portion. Aber wer es sich leisten kann und sich etwas Besonderes gönnen möchte, dem sei ein gemeinsames Dinner bei George Prime Steak & Raw wärmstens empfohlen. Trotz des gehobenen Ambientes fühlt man sich hier nämlich richtig wohl.
Das liegt zum einen am äußerst aufmerksamen Personal, zum anderen auch an den Beilagen, die bodenständig anmuten, aber immer einen gewissen Twist mitbringen und sich gut zum Teilen mit den Tischnachbarn eignen. So bekamen wir die typisch amerikanischen Mac & Cheese-Nudeln – aber mit Trüffel verfeinert. Dazu noch knusprige handgeschnittene Pommes frites – mit selbst gemachtem Ketchup. Das Zusammenspiel von Soulfood und gehobener Küche macht wirklich Spaß – und mehr als satt.
Sommelier empfiehlt vorzugsweise Weine aus Kalifornien
Und weil die USA mehr zu bieten haben als hochwertige Steaks, empfiehlt Sommelier Otakar Oudlìk seinen Gästen vorzugsweise edle Tropfen aus Kalifornien.

Zum Steak zum Beispiel den amerikanischen Klassiker, einen 2021er Pinot Noir aus Kalifornien. Auf Wunsch bekommt man aber auch Weine aus Europa.
Das Dessert Baked Alaska: Eine Art Mini-Eisbombe
Auch bei den Desserts demonstrieren die Köche ihre Könnerschaft: Baked Alaska ist eine Art Mini-Eisbombe mit Haselnuss-Biskuit, Himbeersorbet, Vanilleeis und einer Meringue-Hülle.

Hier wird sie erst flambiert und dann serviert – eine Mischung, die es nicht nur optisch in sich hat. Und wenn beim besten Willen kein Dessert mehr ins Bäuchlein passt, das Portemonnaie aber noch gefüllt ist: Auch auf der Cocktailkarte findet man das passende Betthupferl.
Maximilianplatz 9, Mo-Sa: 18 bis 23 Uhr, Raw Bar bis 1 Uhr
089 2153 67 777