Kuchen aus dem Knusperhäuschen

Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald... wie das Märchen anfängt, weiß jedes Kind. Aber dass sich die Hexe als „überhaupt nicht unheimlich“ entpuppt, sondern einfach gern kochte, und mit Hänsel und Gretel jetzt endlich jemand gefunden hatte, „der ihren kulinarischen Schabernack genießen würde“?
Diese Happy-End-Neuauflage findet sich in der Speisekarte von „Hänsel und Gretel“ – einem neuen Lokal am Platzl. „Mit dem Lebkuchenhäuschen konnte ich mir einfach keinen besseren Namen für eine Konditorei vorstellen“, sagt Andrej Deur. Sein erster Laden in München ist in einem alten Haus gelandet, das beinah so zuckersüß ist wie eines aus Lebkuchen – aber eines, in dem die Pächter bislang schnell wechselten.
Deur will die Münchner mit gesunden Kuchen, Pizzen und Sandwiches für sich gewinnen. In Zagreb hat der Deutsch-Kroate schon drei Filialen – und einen prima Ruf. „Ich liebe Kuchen und wollte mich selbst besser ernähren“, sagt Deur. „Aber da gab’s wenig Möglichkeiten.“ Also schuf er selbst welche. Und schmecken sollte es natürlich trotzdem. „Es sind nicht alle Kuchen kalorienarm“, sagt Deur. „Aber die Kalorien kommen eben nicht von haufenweise Zucker – sondern von Mohn oder Nüssen.“
Biomehl und Rohr- oder Fruchtzucker, Honig, aber keinerlei Zusatzstoffe landen im Teig. Wie sehr er reinhauen möchte, kann der Gast dank Kalorien-Angabe selbst entscheiden. „Die Leute achten heute auf so etwas“, sagt Deur. Ein leichter Haps zum Beispiel ist die Lorelei (Stück 3,90 Euro), ein Obstparfait, kräftiger die Reformtorte (3,90) für Nuss-Liebhaber oder das Baklava (3,60).
Wenn’s nicht gleich etwas Süßes sein soll, greifen die Gäste gern bei den reich belegten Vollkornbroten und -Baguettes zu, oder gleich zur Steinofen-Pizza, auf die Bio-Käse und Schinken ohne Konservierungsstoffe kommt. Auch an der kann man knuspern. Ganz gemütlich – ohne, dass eine Hexe dabei stört.
Am Platzl 2, Mo. bis Do. 10 – 22 Uhr, Fr./Sa. 10 – 23 Uhr, So. 11 – 21 Uhr, www.hanselundgretel.net, Tel.: 24 29 37 50