Kringel vom Konditor

In der Theresienstraße hat ein kleiner, quietschbunter Laden eröffnet: Bei „Sweet Donuts“ gibt es Donuts in allen Farben, Größen und Geschmäckern
Laura Kaufmann |
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Erdbeer mit Vanillefüllung oder pur mit Schokoglasur: Im „Sweet Donuts“ schlagen süße Herzen höher.
Petra Schramek Erdbeer mit Vanillefüllung oder pur mit Schokoglasur: Im „Sweet Donuts“ schlagen süße Herzen höher.

Elvir Hanjalic steht vor einem Regal mit pinken, gestreiften, Schokolade-bestreuselten, glänzenden Kringeln. „Ich war als Kind einmal mit meinen Eltern in den USA, in Houston, da habe ich sowas zum ersten Mal gegessen“. Heute hat er seinen eigenen Donut-Laden in der Theresienstraße, „Sweet Donuts“ heißt er.

Bis dahin war es ein weiter Weg: „Ich bin das beste Beispiel für Integration“, sagt Elvir Hanjalic – er stammt aus Sarajevo, hat Konditor gelernt, in Italien bei einer Eisdiele gearbeitet, dann ist er am Münchner Viktualienmarkt gelandet, als Schankkellner im Biergarten, hat dort Deutsch gelernt. Zehn Jahre ist das her, „und ich will diese Stadt nie wieder verlassen“. Der knallbunte kleine Laden vereint all das, was er unterwegs aufgegriffen hat: An heißen Tagen verkauft er Eis, selbstgemacht, wie er es beim Altmeister aus Verona gelernt hat.

Aus dieser Zeit stammen auch die Rezepte für die Torta della Nonna oder den Schokoladenkuchen. Für die richtige Donut-Rezeptur hat er lange experimentiert, sagt Hanjalic, viel nach Feierabend gebacken. Jetzt hat er 60 Sorten drauf, jeweils 24 sind vorrätig: Zimt, gefüllt mit Apfelmus, mit Cookies oder Giotto bestreuselt, Erdbeer mit Vanille gefüllt, Pflaume-Mandel, Schoko, Blaubeer. 1,60 bis 1,80 Euro kosten die süßen Kringel. Es gibt sie auch in Mini-Versionen, quietschbunte Petit Fours auf dem Tresen.

Und in herzhaft, als Bagels, die Hanjalic immer frisch nachschmiert, mit Kräuterfrischkäse und Rucola oder auch Lachs. Was abends übrig bleibt, fährt Elvir Hanjalic ins Obdachlosenheim nach Sendling. „Am Anfang habe ich Donuts vom Vortag für die Hälfte verkauft – aber das bringt mir nichts, Da mache ich lieber jemandem eine richtige Freude damit.“

Morgens kommen die Gäste auf einen Illy Espresso (1,60) oder Cappuccino (1,80) vorbei und holen ganze Boxen ab, die sie ins Büro mitbringen. Mittags setzen sich manche in die kleine Sofa-Ecke hinten im Lokal oder vor das Schaufenster und beißen in Ruhe in ihren Donut. „Ich habe gern einen kleinen Laden“, sagt Hanjalic. Um sich mit den Leuten zu unterhalten – und ab und zu die Geschichte seiner Donuts zu erzählen. 


Theresienstraße 18, Mo. bis Fr. 8 – 21 Uhr, Sa. 10 – 20 Uhr, www.sweet-donuts.com, Tel.: 12 28 54 59

 

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