"Kommt langsam auch in München an": Restaurant hat Trend-Getränk auf der Karte

München - Irgendwann wird auch der umtriebigste Nachtschwärmer etwas ruhiger. Dominik Obalski zum Beispiel. Jahrelang war er im Münchner Nachtleben aktiv. Als Barmann im Negroni und als Musiker. "Aber mit über 30 ändern sich die Anforderungen ans Ausgehen", sagt er zur AZ.
Vor genau zwei Jahren hat der sogar schon 37-Jährige den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und zusammen mit seinem Spezl Robinson Kuhlmann ein Restaurant in Untergiesing direkt gegenüber vom Schyrenbad eröffnet.

Das Prinzip Obalski: Gemütlich essen, aber dazu gute Drinks serviert bekommen
Dort befindet sich im Keller schon seit Jahren die Bar Charlie und obendrüber sein Restaurant. Das Publikum ist über 30. Menschen, die gerne in ungezwungener Atmosphäre gemütlich Essen, und trotzdem gute Drinks dazu genießen wollen. Die AZ hat sich in dem Lokal mit dem gedimmten Licht jedenfalls gleich wohlgefühlt.
"Zu Essen gibt's alles, was wir selbst mögen", sagt Obalski, "mit französischem Schlag". Verantwortlich für die Küche ist der Koch Walter Entholzer. Da darf der Bistro-Klassiker Moules Frites (19 Euro) natürlich nicht fehlen. Die Miesmuscheln kommen aus der Nordsee und die Pommes frites dazu werden mit Trüffel verfeinert.

Im Obalski wird regionaler Fisch serviert
Zu einem Publikumsliebling haben sich in den letzten beiden Jahren vor allem zwei Vorspeisen entwickelt. Die Artischocke mit Joghurt, Zitrone, Tahini und Vinaigrette (12 Euro) und das Saiblingstatar (15 Euro). Der Fisch kommt von der Fischzucht Aumühle und schmeckt fest und fein. Serviert wird er mit Kürbiscreme, Meerrettich, Wasserspargel und einer feinen Soße. "Was da drin ist, bleibt unser Geheimnis", sagt der Koch.

So viel kann die AZ sagen: Die gesamte Komposition schmeckt cremig-fein und die Soße ist perfekt ausbalanciert zwischen mild-würzig und säuerlich. Getoppt wird der Saibling mit Kräuterkeimlingen, genannt Microgreens von Mingagreens aus Giesing. Ein Nachbar hat der AZ vom veganen Spitzkohl mit Selleriepürree und Haselnuss-Vinaigrette (16,50 Euro) vorgeschwärmt.
Eine seltene Spezialität im Restaurant am Schyrenbad: Naturweine
Dem ehemaligen Barmann Obalski liegen auch die Getränke sehr am Herzen. Auch hier lautet die Devise: "Es gibt alles, was uns selbst schmeckt." Konkret sind das Weine aus Frankreich, Italien und Deutschland, die sich "preislich in der gediegenen Mitte bewegen. So wie das gesamte Konzept des Restaurants." Naturweine liegen im Trend und kommen langsam auch in München an. Im Obalski gibt es welche in rot, weiß, rosé und orange. Ein Glas kostet im Schnitt 7,50 Euro. Das Augustiner-Bier gibt's für 4,20 Euro.
Ein Getränk brauchte es am vergangenen Freitag auf jeden Fall, denn das Obalski feierte seinen zweiten Geburtstag. Und Obalski ist glücklich: "Es ist viel Stress, sehr viel Arbeit, aber es läuft gut und ist immer noch mein absoluter Traum. Es gibt nichts Schöneres!" Darauf hebt auch die AZ gerne das Glas und ist gespannt, wie es in den nächsten zwei Jahren weitergeht.
Schyrenstr. 8; Mo-So: 17 bis 1 Uhr