Kochen zwischen den Jahren: der Rumfort-Strudel

München – Ernährung ganzheitlich denken mit Blick in die Zukunft. Für unsere Großmütter war es selbstverständlich, kein Essen wegzuwerfen, Reste zu verwerten und alle Teile eines Tieres zu verwenden. Dieses Wissen ist vielen heute abhandengekommen. Der Koch Vincent Fricke hat ein ganzes Kochbuch dazu geschrieben.

Heute zeigt er Ihnen einen Klassiker, mit dem Sie auch die letzten Reste Ihres Weihnachtsbratens verwerten können.
Blätterteig Rumfort
Rumfort ist Küchendeutsch für alles, was rumliegt und fort muss. Was man im Restaurant tendenziell ungern hört, ist in den eigenen vier Wänden schlicht effizientes Wirtschaften. Umso besser, wenn das Wirtschaften auch noch schmeckt. Mit dem Blätterteig Rumfort kein Problem.
Leckeres Rezept: So macht man einen Rumfort-Strudel
Was da sein sollte:
- Blätterteig
- Ei als Kleber
- "Rumforts*
*Rumforts", die sich für den Blätterteig eignen:
In Blätterteig kann man tatsächlich fast alles füllen. Er lädt quasi dazu ein, frei Schnauze zu experimentieren.
Tipps zur Verarbeitung:
- Sämtliche Gemüse kurz in etwas Öl anbraten, bevor sie in den Teig kommen, damit sie Flüssigkeit abgeben (die beim Braten entstehende Flüssigkeit abgießen, bevor das Gemüse auf den Teig kommt).
- Sämtliches Fleisch, das sich zum Kurzbraten eignet – zum Beispiel Hack, Streifen vom Roastbeef, Schweinerücken oder Steak – kann man nach ganz kurzem, scharfen Anbraten (nur bis es ringsherum braun ist) ebenfalls in den Blätterteig geben.
- Ohne Vorbehandlung können Kräuter, Käse, Oliven, getrocknete Tomaten, Kapern, bereits gegartes Fleisch, Nüsse und geröstete Kerne in den Blätterteig.
Umgang mit Blätterteig
(Fricke greift hier auf fertigen Blätterteig zurück):
1. Aufgetauten Blätterteig mit Mehl bestäuben.
2. Auf Backpapier dünn ausrollen und mit verquirltem Ei bepinseln.
3. Den Blätterteig mit der Längsseite zu sich legen. Gedanklich (beginnend bei einem selbst) in drei Teile teilen.
4. Alles, was rumliegt und fort muss, der Länge nach ans Ende des ersten Drittels packen.
5. Dann das Drittel einschlagen, sodass die Füllung gerade so bedeckt ist.
6. Ein kleines Stück links und rechts zuklappen, damit beide Seiten dicht sind.
7. Zusammenrollen und dabei darauf achten, dass der Teig möglichst straff anliegt. Tipp: Beim Drehen den Teig immer wieder zu sich ziehen.
8. Mit dem restlichen Ei von außen bepinseln.
9. Gemäß den Verpackungsangaben (15 bis 20 Minuten) backen.
10. Kurz auskühlen lassen, anschneiden, "yummer".

Frickes Lieblingskombinationen
- Kürbis / gegarte Maroni / Roastbeef
- Fenchel / Karotte / Spinat
- Pastinake/ Birne / Ziegenkäse / Mangold / Walnuss
Das Kochbuch: Leftover – In deinem Kühlschrank steckt mehr, als du denkst, Vincent Fricke, Vivi D'Angelo, Thomas Euler, Ulmer Verlag, 30 Euro
Das Café: Café Dotkom, Brienner Str. 43, ab 7. Januar wieder geöffnet, Mo-Do: 8.30 bis 16 Uhr Fr: 8.30 bis 15 Uhr.