Kein Ponyhof

...sei das Leben, besagt ein Sinnspruch. Der neue Artclub in der Pestalozzistraße heißt trotzdem so – hier soll’s den Leuten gutgehen
von  Laura Kaufmann
Früher Kutschendurchfahrt, heute Kunsttreff.
Früher Kutschendurchfahrt, heute Kunsttreff. © Sigi Müller

Den Namen hatten wir schon, bevor wir wussten, wo wir unsere Galerie aufmachen“, sagt Ben Eck. Da scheint es wie vorbestimmt, dass er und Nele Lutz mit ihrem „Ponyhof Artclub“ in einer Kutschendurchfahrt aus dem 18. Jahrhundert landeten.

Wo einst Pferde vorbeitrappten, hängen jetzt großformatige Schwarz-Weiß-Fotografien des Belgiers Karel Fonteyne an den Wänden. „Puristisch-gemütlich“ nennen die beiden ihren Einrichtungsstil, der den Spagat zwischen Galerie und Gastronomie schafft.

Beige Sitzgelegenheiten an der Wand, Bildband auf Baumstumpf, ein Kamin. Am heute verschlossenen Ende der Durchfahrt ein kleiner Tresen, an dem tagsüber Cappuccino, Charitea und Lemonaid zu haben sind (je 3,20 Euro). Schmale Holzstiegen führen auf die Empore, wo der Münchner Designer Hannibal ein paar exklusive Klamotten ausstellt und verkauft, ein Sofa mit Nierentischchen am Fenster zum grünen Hof lädt zum Verweilen.

„Unser Name kommt vom Spruch ,das Leben ist kein Ponyhof’“, sagt Eck. Wir sind der Ponyhof: Bei uns sollen sich die Leute wohlfühlen, die Sache, das Leben bejahen. Zum Kunst betrachten kommen, oder um Kaffee oder Wein zu trinken.“ Der Fokus liegt auf zeitgenössischer Kunst und Fotografie von international bekannten Namen bis zu talentierten Akademie-Absolventen.

Alle zwei Monate präsentieren Lutz und Eck einen neuen Künstler. Die Ausstellung soll Sammler ansprechen, bei weniger versierten Gästen im besten Fall Interesse an Kunst wecken. Ohne steife Atmosphäre.

Bestens geeignet dafür: Der Bar-Samstag. Einmal in der Woche kann sich jeder mit einer guten Idee des Ponyhofs bemächtigen und zum Gastgeber werden. DJs haben das seit der Eröffnung im Oktober schon gemacht, Lesungen, Mottopartys, Filmabende mit Diskussionen gab es hier. Bedingung: Der Gastgeber schmeißt die Bar, die Getränke kosten nichts, dafür spendet jeder, was ihm der Abend wert war.

Meist haben die Gäste einen besonderen Abend, dazu Spaß – und vielleicht einen neuen Blick auf die Kunstwelt. 


Pestalozzistraße 14, Mo. bis Fr. 11 – 19 Uhr, Sa. 11 Uhr bis Open End, www.ponyhof-artclub.com, Tel.: 0176/ 61050443

 

 

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