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 Seit 30 Jahren versorgt das Café Ignaz die Schwabinger mit vegetarischer Küche. Angefangen hat alles in Italien mit einer Kuh.
Florian Zick |
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Das Café Ignaz versorgt in Schwabing seit 30 Jahren die Studenten - die von damals genauso wie die von heute.
Daniel von Loeper Das Café Ignaz versorgt in Schwabing seit 30 Jahren die Studenten - die von damals genauso wie die von heute.

Seit 30 Jahren versorgt das Café Ignaz die Schwabinger mit vegetarischer Küche. Angefangen hat alles in Italien mit einer Kuh. 

Heidi und Juliane suchen eine Zwei- bis Dreizimmerwohnung, ein Ziegenhof in Englschalking einen Geldgeber. So ist es auf der großen Pinnwand am Eingang des Café Ignaz nachzulesen. Und damit ist auch gleich die Bandbreite der Gäste umrissen, die das Lokal in Schwabing regelmäßig besuchen.

In einem Laden in der Georgenstraße hat Ignaz Schmid vor ziemlich genau 30 Jahren sein vegetarisches Café aufgemacht. Gänzlich auf Fleisch zu verzichten, das war zu jener Zeit noch kein so verbreiteter Lebenswandel, wie er es heute ist. Vor allem Stundenten trafen sich bei Ignaz Schmid. Und die machen auch heute noch den Großteil der Kunden aus, entweder die jetzigen oder die von damals, heute um die 50 Jahre alt und mittlerweile sicherlich finanzkräftig genug, um als Investor bei einem kleinen Ziegenhof einzusteigen.
 
Ignaz Schmid isst schon seit langer Zeit kein Fleisch mehr. Er ist auf einem Bauernhof in Neuburg an der Donau aufgewachsen. Dass die Tiere dort wie eine Ware behandelt wurden, hat ihm nicht gefallen. Und nachdem er als 19-Jähriger bei einem Ausflug auf einem Bio-Hof in Italien beobachten hatte, wie eine Kuh dem Bauern entgegen lief, war er davon überzeugt, dass auch Tiere eine Seele haben. Er wurde Vegetarier. 
 
Schmid machte eine Ausbildung zum Konditormeister und eröffnete sein Café. Er machte alles alleine, werkelte von morgens um sieben bis abends um zehn, manchmal schlief er sogar in seinem Laden. Trotzdem gab es anfangs fast nur die riesigen Kuchen, die auch heute noch die Auslage dominieren. Die üppige Speisekarte entwickelte sich erst mit der Zeit.
 
Inzwischen ist nichts mehr wie zu Beginn. Bis auf das Isabella-Kino um die Ecke hat sich in der Nachbarschaft kaum ein weiterer Laden gehalten. Schmid hat sein Café fünf oder sechs mal umgebaut, er hat ein kleines Team um sich geschart und die Karte erweitert. Es gibt jetzt auch Gerichte mit Shiitake-Pilzen oder Meeresalgen. Thai, italienisch, bayerisch oder französische Crêpes – bei Preisen um die zehn Euro gibt es so gut wie alles. Jeden Samstag und Freitag steht zudem ein Brunch auf dem Programm (9,90 Euro). Und für diejenigen, die noch etwas Besonderes auf dem Herzen haben, gibt es die Pinnwand gleich an der Tür.
 
Georgenstraße 67, täglich außer dienstags 8-23 Uhr, www.ignaz-cafe.de , Tel.: 271 60 93
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