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Italiener eröffnet neues Lokal am Viktualienmarkt in München: "Ich weiß nicht, wie, aber es klappt"

Im kleinen Lokal Barissimo in der Blumenstraße am Viktualienmarkt gibt es Carbonara, Cappuccino und jede Menge italienische Lebensfreude.
von  Ruth Frömmer
Stefano d'Amato möchte am liebsten jeden Gast persönlich begrüßen. Sein Barissimo ist noch neu am Viktualienmarkt. Hier kann man Cappuccino trinken, Pasta essen und sich wie in Italien fühlen.
Stefano d'Amato möchte am liebsten jeden Gast persönlich begrüßen. Sein Barissimo ist noch neu am Viktualienmarkt. Hier kann man Cappuccino trinken, Pasta essen und sich wie in Italien fühlen. © Daniel von Loeper

Altstadt  – "Che bella, la vita!", ruft Stefano d'Amato immer wieder: Wie schön doch das Leben ist! Der quirlige Italiener betreibt seit kurzem gegenüber der Schrannenhalle nicht nur eine Bar. Barissimo hat er sie genannt. Der Superlativ steht für das italienische Gesamtpaket inklusive Essen, Trinken und ganz viel Cuore (dt. Herz). Nicht weniger verspricht er seinen Gästen.

Diese Pasta Carbonara (an diesem Tag mal mit Paccheri-Nudeln) hat jetzt schon Fans in der ganzen Stadt.
Diese Pasta Carbonara (an diesem Tag mal mit Paccheri-Nudeln) hat jetzt schon Fans in der ganzen Stadt. © Daniel von Loeper

Das italienische Lokal Barissimo am Viktualienmarkt ist eine Bar mit Kochnische 

D'Amato hat sizilianische Wurzeln, seine Mutter kommt aus Neapel. Beide Eltern waren Gastronomen. "Ich bin quasi in der Küche geboren", erzählt der 39-Jährige, und das italienische Lebensgefühl liege ihm in den Genen. Sein Leben lang arbeitete er in verschiedenen Münchner Lokalen. 2019 hat er den Giesinger Feinkostladen Cannova übernommen und ihn so richtig zum Laufen gebracht. Neben der Feinkost gibt es dort auch kleine Tagesgerichte. Für seine berühmte Pasta Carbonara kommen Menschen aus ganz München zu ihm.

Den Feinkostladen betreibt er weiter, aber nun ist das Barissimo in der Blumenstraße dazugekommen. Hier kann er sich gastronomisch noch besser austoben. Hinter der Bar befindet sich eine kleine Kochnische. "Hier zaubere ich alles. Ich weiß nicht, wie ich das schaffe, aber es klappt", sagt er und ist selbst ein bisschen erstaunt. Zwischendurch begrüßt er immer wieder überschwänglich einen Gast oder dirigiert freundlich seine Mitarbeiter. Im Hintergrund läuft italienischer Pop. Da trällern er und seine Kollegen auch mal laut mit.

Und da stellt d'Amato uns auch schon einen Teller Paccheri Carbonara (14,50 Euro) auf den Tisch. Die Soße aus aufgeschlagenem Eigelb mit Parmesan schmeckt luftig und cremig. Die dicken Guanciale-Speckwürfel kocht er nicht in der Soße mit, sondern brät sie separat an und gibt sie erst am Schluss über die Pasta.

Kochen ist für Barissimo-Inhaber Stefano d'Amato "eine Lebenseinstellung"

"Kochen ist für mich eine Lebenseinstellung", sagt d'Amato. Er kocht sogar daheim für seine Familie jeden Tag selbst. Und für seine Gäste will er genau so kochen. "Ich finde es schade, wenn ich höre, dass manche italienische Kollegen für ihre Gäste anders kochen als zuhause", sagt er. "Ich koche hier einfache Gerichte. Aber meine Hauptzutat ist Liebe."

Kochen in so einer kleinen Küche? D'Amato weiß nicht, wie er es immer wieder schafft, aber es haut hin.
Kochen in so einer kleinen Küche? D'Amato weiß nicht, wie er es immer wieder schafft, aber es haut hin. © Daniel von Loeper

Auf der Tafel stehen immer nur ein paar Gerichte. Aber die sollen besonders sein, sagt d'Amato. Durch seinen Feinkostladen hat er ein großes Netzwerk an italienischen Lieferanten, die ihm die Zutaten ohne Zwischenhändler liefern. "Mein Traum ist, bald echtes italienisches Streetfood nach München zu bringen", sagt der Wirt. Er hat schon viele Ideen, mehr wird noch nicht verraten. Aber erst einmal muss alles im Lokal fertig werden und das Team sich einspielen.

Im Barissimo in München werden die Gäste von einem fröhlichen Betriebsleiter begrüßt

Betriebsleiter Giampiero Allegra kümmert sich darum, dass alles läuft. Sein Name (allegro heißt auf Deutsch fröhlich) ist Programm: Auch er begrüßt jeden Gast mit italienischer Heiterkeit. Die beiden kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit in der Bar Centrale. Schon da haben sie gemerkt, dass die Chemie zwischen ihnen einfach stimmt.

Giampiero Allegra (l.) und Stefano d'Amato haben vor Jahren schon einmal zusammengearbeitet.
Giampiero Allegra (l.) und Stefano d'Amato haben vor Jahren schon einmal zusammengearbeitet. © Daniel von Loeper

Seit ein paar Wochen hat die neue Superlativ-Bar geöffnet. "Und ich wusste gar nicht, dass ich so eine große Community habe!", freut sich d'Amato. Aber der neue Laden mit seinen rund 30 Plätzen ist vor allem abends schon gut gefüllt. Bei schönem Wetter kommen noch einmal so viele Plätze vor der Tür dazu. Geöffnet ist ab 11.30 Uhr.

Viele Giesinger arbeiten in der Innenstadt und machen regelmäßig bei ihm Mittagspause. Und der eine oder die andere kommt nach der Arbeit dann noch einmal auf einen Feierabend-Drink vorbei. An der Bar mixt Mirko die Getränke, zum Beispiel einen Barissimo Spritz (7,50 Euro) mit Martini Bianco, Campari und Prosecco.

Mit einem Barissimo-Spritz und ein paar Antipasti startet es sich gut in den Feierabend.
Mit einem Barissimo-Spritz und ein paar Antipasti startet es sich gut in den Feierabend. © Daniel von Loeper

Das Publikum ist gemischt. "Vom Rentner bis zum Kleinkind, genau so wollen wir das", sagt d'Amato. Für eine kleine Lektion in italienischer Lebensphilosophie ist man schließlich nie zu jung. Und zu alt sowieso nicht.


Blumenstraße 1, Mo-Mi: 11.30 bis 22 Uhr, Do-Sa: 11.30 bis 0 Uhr

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