Hotel 25hours: Schicke Gastro statt alter Post an Münchens Hauptbahnhof
München - Allerorts wird noch gebohrt, gehämmert und geschleppt – bei unserem Besuch unter anderem ein Teil des imposanten Elefantenbrunnens im Eingangsbereich oder ein großer alter Herrschaftsschlitten, der künftig ein eher ungewöhnlicher Laptop-Arbeitsplatz neben der Bar sein wird. Schon beim Betreten des denkmalgeschützten Gebäudes am Bahnhofsplatz wird klar: Hier ist alles etwas anders. In der ehemaligen "Königlichen Telegrafen-Centralstation" ist mit dem 25hours Hotel ein Spitzenhotel entstanden, das nicht nur Reisenden, sondern auch den Münchnern so einiges zu bieten hat – nicht zuletzt vier hippe Gastro-Locations. Mit vollem Namen heißt die neue Design-Herberge, die kommende Woche offiziell eröffnet wird, "25hours Munich-The Royal Bavarian". Das kommt nicht von ungefähr, denn die 25hours-Macher haben sich bei der Gestaltung tüchtig bei der royalen Vergangenheit Bayerns bedient: sie haben diese allerdings augenzwinkernd neu interpretiert.
So fällt einem beispielsweise eine stattliche Ahnengalerie, gerahmt in Gold, auf. Kaiser? Könige? Mitnichten! Zu sehen gibt’s die Hotel-Verantwortlichen wie General Manager Denis Mair, gemalt in Öl, gewandet wie dereinst.
Ein unkonventionelles Hotel
Zu entdecken gibt es viel im weitläufigen Gebäude, das 165 Zimmer (ab 149 Euro pro Nacht) inklusive zwei Suiten beherbergt. Der gelungene Design-Mix aus Alt und Neu, Heute und Anno Dazumal ist allgegenwärtig. In den Zimmern der Kategorie "Dienstbotenkammer" finden sich zum Beispiel Waschtische, als Deko Teppichklopfer und Staubwedel oder ungewohnte Ablagen: aus Kiefernholz gebaute Bügelbrett-Tische, auf denen alte Telefone mit neuer Technik stehen.
Der vierstöckige Hotelbereich befindet sich oberhalb des öffentlichen Areals, das sich über zwei Etagen erstreckt. Anders als sonst in der Hotellerie üblich, ist die Rezeption im ersten Stock. Wer das 25hours betritt, fühlt sich also erst einmal gar nicht wie in einem Hotel, sondern in einer Art quirligem Event- und Gastronomiebereich.
Im Erdgeschoss erwartet die Gäste ab kommender Woche das Restaurant Neni mit Loft-Style, offener Küche und einem orientalischen Speisenangebot zu fairen Preisen (das in anderen europäischen Städten schon Kult-Status hat). Gemeinsamkeit wird groß geschrieben: Man kostet voneinander, etwa von "Dreierlei Humus" (10,50 Euro) oder vom "Jerusalem Teller" mit zig Spezialitäten (19 Euro).
Im Neni-Deli gleich daneben gibt es Snacks und Frühstück sowie einen Kiosk. Über eine beleuchtete Wendeltreppe führt der Weg hinauf in die "The Boilerman Bar" mit gemütlichen Sofas und Clubsesseln. Dort wird noch fleißig gearbeitet, damit bald Drinks und Barfood, zu dem im 25hours auch gegrillte Insekten zählen, über die rote Bartheke gehen.
Das vierte Gastro-Angebot entsteht schließlich neben dem Seiteneingang in der Schützenstraße: ein neuer Burgerladen, "Burger de Ville". Wie sagte doch Hoteldirektor Denis Mair? "Wir sind kein klassisches Hotel." Damit hat er ohne Frage recht.