Entgiften und entschlacken: Smoothies sind angeblich gesunde Alleskönner. Im Uni-Viertel hat sich nun ein Laden ganz auf die grünen Säfte spezialisiert.
Die Dame im Business-Kostüm hat gerade Pause. Irgendwas Fruchtiges wäre da recht, was mit Mango und Ananas. „Da kann ich den ,Superdanke’ empfehlen“, sagt das Mädel hinter dem Tresen. Da ist Mango drin, Ananas und – äh, was: Grünkohl?
Die Dame guckt etwas pikiert. Eigentlich gehört sie ja genau zur Zielgruppe. In
New York trinken sie schließlich schon alle diese so genannten „Smoothies“. Models, Hollywood-Stars und gestresste Geschäftsleute erhoffen sich von den Säften einen nachhaltigen Effekt auf ihre Gesundheit, irgendwas Detox- oder Fatburn-Mäßiges. Aber Grünkohl, Mangold und Sellerie im Fruchtsaft, daran muss man sich erst einmal gewöhnen.
Nun aber sind die Smoo-thies dabei, auch Europa zu erobern. In manchen Tagesbars in München bekommt man sie schon seit Längerem. Das „Superdanke“ im Uni-Viertel gibt sich nun aber als der erste „Organic Liquid Store“ der Stadt aus, als erster Laden, der sich ganz auf die gesunden Frucht-Getränke spezialisiert hat.
Das Superdanke ist eher karg eingerichtet. In dem kleinen Laden in der Türkenstraße ist aber auch wenig Platz. Ein paar weiß lackierte Obstkisten an der Wand, eine Theke mit Himbeeren, Trauben und Orangen, dazu eine kleine Sitzbank drinnen und ein paar Tischchen draußen – das war’s. Mehr braucht man aber auch nicht, wenn man nur Säfte verkaufen will.
Ausgedacht haben sich das Konzept die Betreiber vom Bob Beaman-Club und der James T. Hunt-Bar. Bei einem Streifzug durch New York ist ihnen aufgefallen, dass es mit den Smoothies dort etwas gibt, was man in Deutschland noch recht selten bekommt. Deswegen haben sie an Getränke-Kompositionen mit Roter Beete, Spinat und Chia-Samen getüftelt.
Knapp ein Dutzend verschiedener Drinks gibt es nun im Superdanke. Die Preise liegen zwischen vier und sieben Euro. Ganz billig ist das gesunde Vergnügen also nicht. Dafür bekommt man mit dem Getränk auch ein sehr gutes Gefühl – gereicht in einem durchsichtigen Becher. Und wer jetzt sagt, dass so viel Plastikmüll ja wohl gar nicht zu einem gesundheitsbewussten Leben passt: Die Becher sind aus Maisstärke und angeblich zu hundert Prozent kompostierbar.
Türkenstraße 66, Mo. bis Fr. 8-17 Uhr, Sa. 10-17 Uhr