Goldmarie: Hier tanzt der Mönchsbart
Als G.Rag und die Landlergschwister ihren Kracher "Das Model" anstimmen, da sind wir froh, dass gerade nichts zu Essen vor uns steht. Denn in der Goldmarie ist es gestopft voll und all die Münchner mit ihrem Weinglas oder der Bierflasche in der Hand, bewegen sich zur bayerischen Folkmusik. Fast vier Stunden haben die Musiker gespielt, die Melodie vom Monaco Franze und Hank Williams "Honky Tonkin’" – gegen Ende geht jemand mit dem Hut durch.
Regelmäßig gibt’s in der Goldmarie diese musikalischen Abende, ansonsten kann man hier im Schlachthofviertel auch schlicht sehr gut essen und außergewöhnliche Zutaten entdecken.
An diesem Samstagabend ist’s der Puntarella, italienischer Löwenzahn, der im perfekt schlonzigen Risotto (9) zeigt, wie fein Bitter sein kann. Auch probiert und für toll befunden: Pesto aus Radieserlblättern oder Mönchsbart, der ausschaut wie dicker Schnittlauch und wild auf salzigen, meernahen Wiesen wächst. Genauso meernah schmeckt er auch.
Die Portionen in der Goldmarie sind übersichtlich – so kann man zwei bis drei Gänge essen. Die saisonale Karte wechselt ständig. An diesem Samstagabend ist der Schweinebraten (16 Euro) schon gegen 20.30 Uhr aus. Bio ist der natürlich, so wie alles Fleisch in der Goldmarie.
Eingelegte, junge Artischocken mit Rucola, Radicchio und Zitronen-Parmesan-Vinaigrette kosten acht Euro. Foto: min
Das Schweinefleisch kommt vom Biometzger Pichler aus Gräfelfing und das Rindfleisch und die Eier vom "BioFrischdienst Espenberger". Das Gemüse ist von einer Genossenschaft in Johanniskirchen, an der das Lokal beteiligt ist.
Als G.Rag und die Landlergschwister "Der Räuber und der Prinz" spielen, tanzen die Gäste lustig auf sehr kleinem Raum mit ihren vollgefutterten Bäuchen.
Goldmarie, Schmellerstraße 23, Mo. bis Fr. 12 bis 15 und 18 bis 24 Uhr, Sa. 18 bis 24 Uhr. Unbedingt vorab reservieren unter Tel: 51 66 92 72.
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