gAZtro - Lokaltermin: Wie "Onkel Ali" seinen Laden in München bekam

Jahrelang hat Ali Turgut in wechselnden Imbissen gearbeitet. Dann hatte ein Freund eine Idee. Die AZ war bei "Onkel Ali" am Alten Messeplatz zu Gast. 
Jasmin Menrad |
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Den Ayran macht Ali Turgut selbst und serviert ihn im Becher.
min Den Ayran macht Ali Turgut selbst und serviert ihn im Becher.

Den Namen "Onkel Ali" haben sich Kinder ausgedacht. Kinder, die von Onkel Ali aus einer scheinbar nie leer werdenden Dose unter der Theke kleinen Süßkram geschenkt bekommen haben. Viele Kinder kennen Ali Turgut (44), denn er hat schon in vielen Dönerläden der Stadt gearbeitet. Immer nur ein paar Monate, dann schloss der Laden aus irgendwelchen Gründen und Ali stand wieder auf der Straße.

Einer seiner Stammkunden ist ein junger Mann, der heute im Marketing arbeitet. Er isst seit zehn Jahren immer dort, wo Ali gerade arbeitet. Als Ali vor zwei Jahren mal wieder bei einem neuen Laden anfangen muss, sprechen sie über die unbefriedigende Situation, dass er nie langfristig Arbeit hat. "Sie haben gefragt, warum ich keinen eigenen Laden aufmache", sagt Ali und schüttelt belustigt den Kopf.

Aus dieser bierseligen Idee sollte sein Laden "Onkel Ali" an der Theresienhöhe werden. "Ich dachte, das wäre ein Spaß. Und dann bringt er seine Kumpels mit."

"Ich koche, die Jungs halten mir den Rücken frei"

Alis Stammkunde trommelt ein paar Freunde zusammen, die bei der Verwirklichung der Dönerladen-Idee helfen wollen. Gemeinsam schauen sie nach passenden Immobilien – was sich als schwerste Aufgabe herausstellt. Ali, gar nicht laut und krachert, sondern bescheiden und ruhig, will so gar nicht recht erzählen, wie sie den Laden dann hergerichtet haben.

Denn als Ali mit 18 Jahren aus der Nähe von Izmir nach Deutschland gekommen ist, hat er zuerst im Handwerk als Fliesenleger und Möbelmonteur gearbeitet. Dementsprechend viel hat er in seinem Laden selbst gemacht, viele Nächte sogar dort geschlafen, um ganz früh wieder starten zu können.

Seit Ende Juni steht er täglich in seinem Dönerladen. "Ich koche, die Jungs halten mir den Rücken frei", sagt Ali. Jetzt zur Wiesn haben sich seine Freunde freigenommen, um an einer kleinen Bar Getränke an die Oktoberfest-Besucher zu verkaufen. Das Geschäft brummt. Hier gibt’s keine Wiesnpreise, sondern Döner für 4,50 Euro (Veggie 4 Euro) mit Soßen wie Kräuter, Knoblauch, Sesam oder scharfes Curry und Pizza mit Sucuk für 7 Euro.

Den Ayran (2 Euro) macht Ali selbst und serviert ihn im kleinen Becher. Heute Abend wird er mit seinen Jungs anstoßen: Denn Ali hat Geburtstag. Wer vorbeischaut, singt ihm ein Ständchen. Oder bringt Ali eine süße Kleinigkeit mit.


Alter Messeplatz 4, täglich 10 bis 22 Uhr. Tel: 089 461 39 411

Lesen Sie hier: Enoteca Bar - grenzenloser Weinhimmel im Eataly

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