Für Pausen mit Lektüre

Julia Huber, die hier alle nur „Jules“ nennen, lässt ihre Gäste gerade ein neues Ex- periment probieren. Gegrillte Ananas mit schwarzem Pfeffer: „Ich finde, das macht die Ananas süßer, oder?“ Die Londonerin hat vor einem guten Monat mit einem Freund, Joern Kengelbach, das „Café Reed – Coffee and Magazines“ eröffnet.
In dem winzig kleinen Laden an der Hohenzollernstraße sollen sich die Gäste vom Shoppen erholen, etwas gleichermaßen Gesundes wie Leckeres zu sich nehmen und einfach entspannen. Und dann ist das Café noch eine Anlaufstelle für Menschen, die gerne lesen – die Magazine, die die Wände schmücken, sind käuflich zu erwerben.
Darunter sind auch internationale Titel, die es nicht in jedem Zeitschriftenladen gibt. Joern Kengelbach, Architekt, schreibt auch und kennt einige in der Branche: „In Zukunft machen wir vielleicht Meet-the-Editor-Abende“, sagt Jules Huber.
Sie selbst sorgt für das Kulinarische: Nach einer Karriere in der IT-Branche sattelte Huber vor zwei Jahren um auf Ernährungsberatung – bis das kleine Lokal im Wohnhaus neben ihrem, früher ein italienischer Steh-Imbiss, frei wurde. Daraus ist jetzt ein bunter Vierteltreff geworden: Kleine hellblaue Tische, an der die Gäste sitzen, und eine Bar, hinter der Jules Huber ihre Salate und Suppen macht, „nicht viel mit Fleisch, viel Vegetarisches und auch Veganes, alles ein bisschen besonders“: Quinoa-Aprikosen-Pistazien-Salat mit Orangen-Minz-Dressing oder gegrillter Brokkoli mit Kichererbsen und Bulgur mit Granatapfel-Limetten-Dressing (jew. 5,90 Euro), eine indische Daal-Suppe oder eine vietnamesische Pho, eine Thai-Green-Curry-Suppe oder Laksa, die scharfe Kokossuppe aus Singapur (5,70). Z
um Nachtisch gibt’s Kuchen (Stück 1,50), und auch die Drinks sollen einen besonderen Touch haben: Zum Renner hat sich der Erdbeer-Hugo entpuppt (5,80 Euro).
Je nach Laune und Wetter kocht die Chefin – „ich glaube, eine richtige Wochenkarte bekomme ich nie hin, dafür bin ich zu chaotisch“. Dafür stecken die Gäste ihre Nase durch die Tür und fragen, was es heute zu essen gibt, statt stumm in die Karte zu starren. Zu lesen gibt’s auch so genug im Reed.
Hohenzollernstraße 12, Mo. bis Fr. 8 – 22 Uhr, Sa. 9.30 – 22 Uhr, Facebook: Café Reed