Fränkische Weinbar "Frank Reinbar" in der Residenz München: Söder kann kommen

Nach jahrzehntelangem Hin und Her hat in der Residenz eine fränkische Weinbar eröffnet – die AZ süffelt sich mal rein.
von  Jasmin Menrad
Felix Neuner-Duttenhofer ist zwar kein Franke, ist aber Wirt der fränkischen Weinbar in der Residenz.
Felix Neuner-Duttenhofer ist zwar kein Franke, ist aber Wirt der fränkischen Weinbar in der Residenz. © Menrad

München - Nur 26 Jahre hat es gedauert, bis im Herzen Münchens eine fränkische Weinbar eröffnet hat. 1992 gab es den ersten Landtagsbeschluss darüber, eine fränkische Weinprobierstube einzurichten. 2011, als der Weinbauverband seinen 175. Geburtstag feierte, versprach Horst Seehofer eine eigene Repräsentanz.

Dann floss noch mal viel Wasser die Isar herunter und Trauben reiften und einige faulten auch auf fränkischen Weingütern. Dann sollte es eigentlich im September so weit sein, aber wie’s nun mal so ist auf Baustellen, klappte es erst Mitte Februar. Felix Neuner-Duttenhofer (40), der die "Frank Weinbar" in der Residenz betreibt, wirkt ob all dieser Aufregung sehr unaufgeregt.

Gepachtet haben die Bar der Weinbauverband und zehn Winzer, die wiederum jemanden gesucht haben, der ihren fränkischen Wein den Münchner präsentiert. "Nee", sagt Neuner-Duttenhofer auf die Frage, ob er fränkische Wurzeln habe, "ich bin Münchner." Sein Geschäftspartner Rabieb Al Khatib hatte ihn auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht.

Neuner-Duttenhofer hat mit seiner Frau dreieinhalb Jahre lang das Stereo Café betrieben – auch schon in der Residenzstraße. In einer Weinhandlung hat er gearbeitet, in der Goldenen Bar gekocht – "aber nicht als Küchenchef", winkt er ab. Und warum jetzt fränggische Weine?

"Frank Weinbar": Der Wein kommt streng aus Franken - das Essen auch von außerhalb

"Es ist spannend, zu sehen, was man aus einer Region herausholen kann", sagt er. "Dieses sich zurücknehmen und auf Franken fokussieren, finde ich spannend." Bei den Franken denkt man zuerst an den Silvaner – Stolz der Franken seit 1659. "Das ist ein Weißwein, der in München brutal gut läuft. Ein Spaßwein, der noch als trocken gilt, aber einen leichten Zuckergehalt hat", sagt der Chef. Kurz: Vom Silvaner kann man schon mal ein Flascherl wegsüffeln.


Da geht’s rein: rechts vom Streichel-Löwen und links von der Residenz Apotheke liegt die neue Weinbar in Residenzstraße. Foto: Daniel von Loeper

Die Flasche bewegt sich hier im mittleren (Obereisenhömer Höll von Wischer, 2016, 27,50 Euro) bis gehobenen (Stein Stetten von Höfling aus der Magnumflasche, 2013, 64 Euro) Segment. Oder man trinkt sich durch eine Vertikalverkostung. Ab April wird monatlich ein Winzer vorbeikommen und seine Weine vorstellen.

Die schnöde Frage nach seinem Lieblingswein wimmelt Neuner-Duttenhofer freundlich ab. "Es gibt Menschen, die trinken seit 30 Jahren denselben Wein. Aber wer das sucht, wird hier nur begrenzt fündig. Wir haben ständig neue Weine und auch die offenen Weine wechseln." Derzeit haben sie die Weine ihrer zehn Winzer – wobei einer der Winzer die große Genossenschaft GWF Frankenwein ist mit vielen Kleinstwinzern. Vom Weinverband prämierte Weine kommen noch hinzu, aber gemütlich will sich das Team jetzt erst mal einfinden.

Während der Wein strikt aus Franken kommt, ist die Küche weniger dogmatisch. Saure Zipfel (12 Euro), aber auch Garnelen-Carpaccio (28 Euro) gibt’s. Hauptsache, die Produkte sind aus Bayern. So wie bekanntlich auch die Garnelen, die aus Erding kommen.

Und jetzt, wo Neuner-Duttenhofer der Franken-Experte aus München ist, kann er den typischen Franken beschreiben? "Es gibt nicht den Franken und nicht den fränkischen Wein. Aber wir haben ja bald einen fränkischen Landesvater und da kann sich jeder selbst ein Bild machen." Apropos, war der Söder schon da? "Naa, der hat aber gerade sicher anderes zu tun. Kommt aber schon noch."


Residenzstr. 1, Mo bis Fr 8.30 - 0.30, Sa 11- 0.30 Uhr, So und Feiertag 11 - 23 Uhr. Tel: 23 23 74 92

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