"Faszinierender Genussrausch" im Restaurant Zeitlang in München: Hier kommen Gäste aus dem Staunen nicht heraus

Aubing — Eine "Eröffnungskaskade" nennen die Macher des Kunstkraftwerks Bergson in Aubing diese Woche. Seit ein paar Tagen hat das imposante Kulturzentrum in Aubing seine Türen zum ersten Mal für Gäste geöffnet, und die kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Bauwerk mit seiner zum Teil 25 Meter hohen Decke ist auch von innen imposant.
Neues Restaurant Zeitlang in München: "Ein Ort, an dem sich alle wohlfühlen"
Abgetrennt, aber doch zentral und perfekt integriert ist das Restaurant Zeitlang mit seinen 90 Plätzen. Auch hier gilt die Prämisse, die man für das ganze Bergson gesetzt hat: Einen Ort zu schaffen, an dem alle Genres gleichberechtigt sind, "einen Ort, an dem sich alle wohlfühlen", sagt Artistic Director und Managing Partner Roman Sladek bei der Eröffnung und gibt zu: "Das klingt platt, ist aber gar nicht so einfach."

Bergson-Geschäftsführer Matthias Altmann findet, dass gutes Essen und Trinken da auf jeden Fall dazu gehören. Hier will man gehobene Kochkunst in entspannter Atmosphäre bieten. Aber man hat sich auch ein Ziel gesetzt: "Die vegetarische Küche soll bei uns einen größeren Stellenwert einnehmen als in den meisten Restaurants", so Altmann. Mindestens 50 Prozent der Gerichte sind vegetarisch. "Und zwar mehr als vegetarische Kreationen, die einfach nur das Fleisch weglassen oder Käsespätzle", verspricht der Geschäftsführer.
Der Name Zeitlang, das bairische Wort für Sehnsucht, weckt auf jeden Fall hohe Erwartungen. Mit Christopher Engel steht ein Koch am Herd, der bayerische Sehnsucht definitiv stillen kann. Er hat unter anderem im Restaurant Schwarzreiter im Nobelhotel Vier Jahreszeiten gekocht. Auf seiner Speisekarte steht: "Im Zeitlang verschmelzen Sehnsucht und Anziehung zu einem faszinierenden Genussrausch." Wer nun ein gehobenes Menü-Restaurant erwartet, liege aber falsch, so die Macher. Hier kann man sich ein einzelnes Gericht bestellen oder mehrere Gänge, eben ganz wie man Zeitlang hat.

Die AZ durfte an einem solchen Genussrausch in vier Gängen teilhaben. Tatsächlich kam nur im Hauptgang Fleisch auf den Teller, ansonsten waren alle Gerichte vegetarisch. Besonders gut gefallen hat uns die Vorspeise, ein eingelegter Chinakohl (13 Euro), der zusammen mit Rhabarber, Holunder und gerösteten Mandeln serviert wird. Klingt nach Frühling und schmeckt auch so. Der Chinakohl ist mild und der Rhabarber ein süßer, keinesfalls zu saurer, sondern markanter Begleiter.

Bergson Kunstkraftwerk in Aubing: Im Sommer eröffnet zusätzlich ein großer Biergarten
Auf der Karte stehen auch Suppen, zum Beispiel von gerösteten Tomaten (9 Euro) oder Spargelfleckerl mit Ziegenfrischkäse (21 Euro). Zur Hauptspeise gab es zur Eröffnung eine Maishähnchenbrust mit einer seidig-zarten Polentaschnitte und Vanillejus. Die steht im Moment zwar nicht auf der Karte, dafür eine der vegetarischen Alternativen, Kohlrabi Cannelloni mit Artischocke (23 Euro). Ein Wiener Schnitzel mit Kartoffel-Radieserlsalat kostet 29 Euro, gebratenes Zanderfilet mit Bärlauch und Blumenkohl 32 Euro.
Zum Dessert servierte uns Engel luftig-sahnigen griechischen Joghurt mit Erdbeersorbet und Hafercrumble (12 Euro). Die Halbe Augustiner kostet 4,50 Euro, ein 0,1-Glas Wein gibt es ab 4,90 Euro. Das kann man ab dem Sommer auch auf der großen Restaurant-Terrasse genießen. Dann eröffnet zusätzlich auch noch ein großer Biergarten mit 500 Plätzen.

"Mit einer Dezibel-Zahl, die für Faszination und Lust sorgt", lädt Roman Sladek, der selbst Posaune spielt, nach nebenan in den großen Bergson-Raum. Die Mischung aus Bigband-Sound und Elektro wirkt sich in der Tat beschwingend aufs Gemüt aus und man kann nicht anders, als mit einem Glas in der Hand direkt ein bisserl mitzuwippen.
Ab Samstag, 13. April, Am Bergson Kunstkraftwerk 2
Reservierungen unter: https://bergson.com/gastronomie