Ess-Klasse im "Jaadin" am Schwabinger Tor: Kreatives Spiel mit der Tradition
München - Es gibt Orte, die entführen schon beim Gang durch die Eingangstür in eine völlig andere Welt. Genau so ein Ort ist das Restaurant "Jaadin" am Schwabinger Tor.
Die Decken sind so hoch wie in einer Industriehalle, es gibt verschiedene Räume, von denen jeder ein wenig anders gestylt ist; alle auf ihre Art chic. Elegante Möbel, asiatische Raumtrenner, samtige Polster, purpurrote Wände, gerahmte Familienbilder, kunstvoll gemusterte Tapeten.
Auch das "Dim the Lights" gehört zum Jaadin
Im "Dim the Lights", das zum Jaadin gehört, aber eine eigene Karte hat, stehen Dim Sum und Cocktails im Vordergrund, die Gäste sitzen in Separées und es herrscht Bar-Atmosphäre. Kurzum, im Designstück Jaadin lässt sich die Zeit vergessen und abtauchen, den Alltag abstreifen und einfach genießen. Ein professioneller Service und vietnamesische Küche auf Gourmet-Niveau tun ihr übriges.
Das Jaadin wird geführt von der Familie Nguyen, die in München schon sehr lange Restaurants betreibt. Alles fing 2005 mit dem kleinen Koriander in Schwabing an, welches der Vater von Viet-Dúc Nguyen bis heute betreibt. Dúc Nguyen betreibt das Jaadin mit seiner Schwester Thi Loan Strasser, sein Bruder mischt unter anderem beim "Enter the Dragon" am Maximiliansplatz mit.
Und die Mutter der Nguyens? Die steht mit in der Küche des Jaadin. Und sorgt dafür, dass das Essen so köstlich ist, wie es ist. Da sind natürlich zum einen die Klassiker, die Phos, die Buns, wie man sie aus mittlerweile vielen Restaurants kennt. Aber auch kreative Gerichte, die mit der vietnamesischen Küche spielerisch umgehen. Und viel Vegetarisches und Veganes.
Veganes Gericht um Ess-Klasse-Menü
Ein Onkel von Viet-Dúc ist Mönch und nahm ihn in Vietnam einmal mit in die Tempel, in denen rein vegane Gerichte aufgetischt werden. Der Neffe erlebte eine kulinarische Offenbarung nach der anderen – Essen, die man hier, wo tierfreies Speisen keine Tradition hat, nicht bekommt; raffiniert gewürztes Tofu, Seitan, Jackfruit, die auch Fleischesser nichts vermissen lassen und zum Beispiel einen Schweinebraten irritierend gut imitieren.
Auch im Ess-Klasse-Menü gibt es ein veganes Gericht, die Tempura-Aubergine: Etwas, von dem man sich sofort Nachschlag wünscht. Richtig, die Ess-Klasse, die Gourmet-Aktion der Abendzeitung mit Rindchens Weinkontor, findet im Mai im Restaurant Jaadin statt. Ab Montag gibt es dort vier Wochen lang fünf Gänge mit Aperitif und Weinbegleitung von Rindchen zum Paketpreis von nur 79 Euro pro Person. Reserviert wird direkt im Restaurant. Wir wünschen einen guten Appetit!
Das Menü im "Jaadin"
Aperitif: Der elegante Crémant de Bourgogne, Blanc de Noirs Brut punktet mit zitrigen Noten, schöner Perlage und Schmelz.
Erster Gang: GOI BO / kalt - Rindfleisch, geröstetes Reispulver, Rettich, Karotten, Sellerie, Limettenblätter
Ein feiner Salat, in dünnen Streifen die Karotten und der Rettich, alles abgemischt mit einer typischen Nuoc-Mam-Sauce aus Fischsauce, Knoblauch, Limetten, Zucker und Chili. Leicht scharf ist das Gericht, die ganz fein gehackten Limettenblätter geben eine schöne Frische. Dazu ein Reiscracker mit schwarzem Sesam und Garnelen als knusprige Ergänzung. Im Glas steuert der trockene Rivaner vom Weingut Peth-Wetz in Rheinhessen, Jahrgang 2022, Aromen von Apfel und Birne bei.

Zweiter Gang: HA CAO / gedämpft - Garnele, Reismehl, Senfsauce, Sojaessig, Sesam
Im traditionellen Bambuskorb werden die Dumplings serviert, wie sie exemplarisch für die Küche des "Dim the Light" stehen. Mit den Stäbchen werden die mit Garnelen gefüllten Reismehlteigtaschen, beträufelt mit etwas Frühlingszwiebel-Öl, nun wahlweise in die Senfsauce oder in die Soja-Sesam-Sauce gedippt und am besten mit einem Haps verschlungen.
Der runde und harmonische Spätburgunder Rosé "Unique", Jahrgang 2022, vom Weingut Fleischmann-Krieger aus der Pfalz, hat dezente Noten von Erdbeere, Pfirsichhaut und Mandel, im Abgang eine zartherbe Note von Pfirsichzeste.

Dritter Gang: CA TIM CHIEN GION / frittiert - Tempura-Aubergine, Frühlingszwiebeln, Ingwer, Chili, Koriander
Ein veganer Gang, der derart verschwenderisch mit Umami-Noten umgeht, dass man sich sofort gezwungen sähe, eine weitere Portion zu bestellen - wüsste man nicht, dass für die kommenden Gänge noch etwas Platz im Bauch bleiben muss. Eine Soja-Ingwer-Sauce mit leichter Chili-Schärfe ist über die dünn frittierten Auberginen geträufelt, Koriander bringt Frische. Zu dem veganen Gericht kommt nun ein veganer Wein: Der Auxerrois "Aus einem Guss" vom Weingut Kesselring aus der Pfalz, Jahrgang 2022, punktet mit üppigen Fruchtaromen und Frische, die am Gaumen zu einem trockenen, eleganten Bild verschmelzen.

Vierter Gang: GA ROTI / geschmort - Hühnchen, Kokoswasser, fünf Gewürze, Wasserspinat, Tomaten
Sehr aromatisch ist das in Kokoswasser geschmorte und gebratene Huhn durch die ursprünglich aus der chinesischen Küche stammende Fünf-Gewürze-Mischung aus Sternanis, Szechuanpfeffer, Nelken, Zimt und Fenchelsamen, zart das Fleisch. Der Wasserspinat ist in Knoblauch gebraten. Der Spanier "El Canto del Carretero", Jahrgang 2020, aus der Region Navarra, bringt eine spannende Mischung aus roten Früchten, Lakritz und Kräutern mit, und gerade das Fruchtige passt ausgezeichnet zu der Kokosnote.

Fünfter Gang: BAN FLAN / süß - Creme Caramel, Blaubeer, Cheesecake-Eis, Miso
Was für eine mundwässernde Kombination aus der Creme Caramel mit einem Blaubeer-Cheesecake-Eis und einer Sauce aus Miso-Caramel - der perfekte Abschluss eines gelungenen Menüs. Dazu im Glas die Riesling Auslese "Monzinger Frühlingsplätzchen" vom Weingut Weber an der Nahe, nach Waldmeister und Zuckerwatte duftend.

Restaurant Jaadin, Leopoldstraße 158, Ess-Klasse von 8. Mai bis zum 3. Juni, Reservierung unter dem Stichwort "Ess-Klasse" unter 089 / 99 824 1950