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Ess-Klasse im Conti: Von Genüssen der Flora und Fauna

Im Oktober ist die Ess-Klasse zu Gast im Restaurant Conti in der Maxvorstadt: Hier gibt es fünf Gänge mit Wein zum Preis von 79 Euro.
Laura Kaufmann |
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Ihre Gastgeber: Chefkoch Jürgen Weingarten und Andrea Schelhorn.
Ihre Gastgeber: Chefkoch Jürgen Weingarten und Andrea Schelhorn. © Daniel von Loeper

Unweit vom Karolinenplatz ist, im Haus der Bayerischen Wirtschaft, das Restaurant Conti beheimatet. Es ist nach dem ehemaligen Grand Hotel Continental benannt, welches früher hinter diesen altehrwürdigen Mauern beheimatet war. Kaiserin Sisi, Rainer Maria Rilke und Thomas Mann nächtigten hier einst.

Heute speisen im Restaurant Conti die Verbände und Ministerien, die im Haus der Bayerischen Wirtschaft tagen, auch die Mitarbeiter der Kanzleien und Konsulate schauen gerne vorbei. Alle wissen, was sie an dem Restaurant in der Max-Joseph-Straße haben: Die gehobene Küche und der professionelle Service zu fairen Preisen, von Frühjahr bis Spätherbst die wetterfeste Terrasse, die sogar dann ein gemütlicher Ort ist, wenn der Nieselregen leise auf die Markise klopft und innen ein schlichtes, aber schickes Interieur.

Veganer und Vegetarier sollen sich im Conti willkommen fühlen

Ess-Klasse-Liebhaber wissen ohnehin, was sie am Conti haben: Chefkoch Jürgen Weingarten hat schon mehrere tolle Menüs für die Gourmet-Aktion der Abendzeitung mit Rindchens Weinkontor kreiert.

Nach wie vor holt er das beste aus besten Produkten heraus und geht dabei kreativ mit ihnen um, ohne ihren ursprünglichen Geschmack zu verstecken. In letzter Zeit hat er sich sehr mit der veganen und vegetarischen Küche auseinandergesetzt, die für ihn ohne Wertung als Alternative zur "klassischen Küche" mit Fleisch und Co. stehen muss. Veganer und Vegetarier sollen sich im Conti willkommen fühlen und vor allem nicht das Gefühl haben, dass sie etwas vermissen müssen beim Essen, sondern die gleiche Gourmet-Erfahrung machen wie ihre Fleisch essenden Begleiter.

Die Flora und die Fauna sollen in seiner Küche gleichwertig existieren. Und so finden auch auf der Speisekarte und in den regelmäßig kreierten Menüs vegane Angebote ihren festen Platz.

Fleisch wie Gemüse oder auch die Pilze kommen von ausgewählten Lieferanten: Das Geflügel zum Beispiel stammt von Hermann Völkl aus dem Bayerischen Wald. Hühner, Gänse, Enten und Truthähne leben auf über 12.000 Quadratmetern frei auf seinem Hof am Perlbach, in über das Grundstück verteilten Zelten finden sie Unterschlupf vor dem Wetter, das Futter für die Vögel mischt Völkl selbst.

Besonderes Schwammerl für die Ess-Klasse

Die Pilze bringt der "Schwammerlprinz", der neben dem Conti nur zwei andere Gourmet-Restaurants in der Stadt beliefert und es schon zu einer gewissen Berühmtheit gebracht hat, neben Tim Mälzer ist er im Fernsehen aufgetreten. Wo genau er seine Funde tätigt, verrät er natürlich nicht, irgendwo im Schrobenhausener Hinterland. Für die Ess-Klasse hat er die "Krause Glucke" gesammelt, ein Schwammerl, der jetzt Saison hat und in etwa so aussieht wie ein großer Badeschwamm, sehr gut schmeckt, nur etwas aufwändig zu putzen ist.

Darum müssen sich die Ess-Klasse-Gäste aber zum Glück nicht kümmern. Das erledigt Jürgen Weingartens Team. Der Gast der Gourmet-Aktion der Abendzeitung mit Rindchens Weinkontor muss nur genießen: Fünf Gänge mit Weinbegleitung und Aperitif zum Preis von nur 79 Euro pro Person tischt das Restaurant Conti im Oktober auf.

Das Ess-Klasse-Menü im Conti

Aperitif: Der Rosé-Crémant de Limoux Brut "Émotion" leitet grazil, sinnlich und frisch in den Abend. Er harmoniert auch schön mit dem Gruß aus der Küche, dem Rote-Beete-Baba-Ganoush und dem herrlich weichen Olivenöl.

Erster Gang: Ananas-Steckrüben-Suppe mit pickled Rettich und Quinoa

Der erste Gang.
Der erste Gang. © Daniel von Loeper

Für ein wenig Sonne auf dem Teller, auch an graueren Herbsttagen, sorgt dieser Süppchen-Gang. Ganz nach Gusto lassen sich die verschiedenen Zutaten zu der Steckrübensuppe hinzufügen; die Ananas sorgt für Frucht und Süße, das Quinoa bringt eine schöne, erdige Note. So hat das kleine Gericht viele Ecken und Kanten, die nicht miteinander verschwimmen. Dazu passt der Macabeo, Jahrgang 2022, von der Bodega Covinas aus der spanischen Region Utiel-Requena - übrigens ist Macabeo die gleiche Rebsorte, die für Cava verwendet wird. Leicht floral und mit Noten von gelben Früchten passt er hervorragend zu der Ananas.

Zweiter Gang: Krause-Wald-Pilze aus dem Schrobenhausener Hinterland mit einem Tartelette mit Rahmspinat und Parmesan-Eigelb von glücklichen Perlbachhühnern

Der zweite Gang.
Der zweite Gang. © Daniel von Loeper

Ein echter Genuss-Gang: Um das hübsche Spinat-Tartelette sind die Pilze in einer leicht angetrüffelten Sauce drapiert. Auf dem Tartelette das Eigelb, gebacken in einer Parmesan-Kruste: Wird sie angeschnitten, ergießt sich das Eigelb über das Gericht. Dazu ein Grauburgunder, ein typischer Pilzbegleiter: Dieser heißt "Vulkanfelsen", Jahrgang 2022, stammt von dem Weingut Königschaffhausen aus Baden und bringt eine feine mineralische Note mit.

Dritter Gang: Pirogge Boudin Noir oder Pirogge mit Pastinaken-Füllung, mit gerösteter Tropea-Zwiebel und Koriander

Der dritte Gang.
Der dritte Gang. © Daniel von Loeper

Das polnische Teigtäschchen ist wahlweise gefüllt mit Boudin Noir, oder, in der veganen Version, mit einer Pastinaken-Füllung. Auch der Aufguss um die Pirogge ist wahlweise carnivor oder veggie. Ganz weich dazu ist die ohnehin milde, süßliche rote Tropea-Zwiebel, die es auf dreierlei Art gibt, auch geröstet mit mehr Biss und als Püree. Im Glas begleitet den Gang der "Corno Grande" Montepulciano d'Abruzzo, Jahrgang 2021, der mit warmer Würze und geschmeidigen Tanninen auch gut mit dem Koriander harmoniert.

Vierter Gang: Pulled & Beef: Rosa gebratene Färsenhüfte und OXN-Schwanz mit Kürbispüree und Ofenkartoffel

Der vierte Gang.
Der vierte Gang. © Daniel von Loeper

Jürgen Weingarten verwendet nur heimisches Rind, das viel helles Heu bekommen hat, so ist es auch vom Geschmack her einfach "heller". Die Hüfte wölbt sich hübsch über dem Ochsenschwanz, der gekocht, geschmort und dann "gepulled" wird. Die helle Hüfte und das Schmorfleisch geben ein gutes Paar, dazu das Püree, die kleine Kartoffel und für etwas Knack und Grün noch eine Bohne. Der "Oscar" Pays d'Herault, Jahrgang 2022, ein südfranzösischer Biowein von der Domaine de la Dorbie bringt knackige Kirsche und zarte Rauchnoten mit ins Spiel und ist ein schöner Begleiter.

Fünfter Gang: Topfen-Törtchen mit Mandel, Salzkaramell, Karotten-Kaffee-Sauce und Quitte

Der fünfte Gang.
Der fünfte Gang. © Daniel von Loeper

Ein hübsches kleines Törtchen mit Keks-Butter-Boden, dazu die Quitte, die erst zwei Tage lang "rostet", so nennt man es, wenn sie geschält liegengelassen wird. Aus Kernen und Schale wird ein Sud gekocht, der schließlich auf die Spalten gegossen wird, bevor sie in den Ofen kommen. So bleibt sie "quittig", wird aber viel weicher und bekömmlicher. Der samtweiche Sherry "Cream Alameda" vom andalusischen Weingut Hidalgo passt einfach perfekt zu Kaffee, Mandel und Karamell. Ein Genuss!


Restaurant Conti, Max-Joseph-Straße 5, Ess-Klasse von 4. bis 27. Oktober, Montag bis Freitag ab 17 Uhr, Reservierung unter dem Stichwort "Ess-Klasse", telefonisch: 089 / 55 178 546, auf www.conti-restaurant.de oder per Mail unter: info@conti-restaurant.de

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