Ein Schwert namens Alexander

Bauernsalat und Balkan-Pop: Münchens einziges bulgarisches Restaurant ist an den Englischen Garten gezogen
Laura Kaufmann |
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 Bauernsalat und Balkan-Pop: Münchens einziges bulgarisches Restaurant ist an den Englischen Garten gezogen

 Wenn man in Atanas Atanassovs Lokal „Prost!“ sagt, kann es sein, dass von einem der Tische ein Kichern kommt. „Prost“ heißt auf bulgarisch „Depp“, die Bulgaren prosten sich mit „Nazdrave“ zu. Und Bulgaren kommen viele in sein Lokal, das vor ein paar Tagen nach sieben Jahren in der Balanstraße umgezogen ist in die Kaulbachstraße – Atanassov führt das einzige Restaurant in München, das die Küche seiner Heimat anbietet, „da ist der Stammkundenkreis natürlich groß“, sagt er.

„Unsere Küche ist sehr verwandt mit der griechischen, und mit der türkischen und jugoslawischen.“ Den Klassiker Bauernsalat gibt es hier zum Beispiel auch, „nur machen wir ihn feiner, wir reiben den Schafskäse darüber“, sagt Atanassov. „Schopska“ heißt der Salat.

Kleine Vorspeisen mit Tzaziki, Schafskäsedip, Joghurt und Fladenbrot oder auch Mussaka (9,80 Euro) stehen hier genauso auf der Karte wie beim Griechen, die Spezialität der Bulgaren sind ihre Schwerter: „Die kommen angezündet auf den Tisch, die Leute lieben das“, sagt Atanassov. Der beliebteste heißt „Alexander“: Paprika, Zwiebeln und Tomaten mit bulgarischen Gewürzen mariniert, mit Entrecote, Lammhüfte, Schweinenackensteak, Putenbrust und Hackfleischfrikadelle (15,80 Euro). „Wir machen alles frisch, alles selbst, auch das Hackfleisch“, sagt Atanassov.

Man ahnt es: Die Bulgaren lieben Fleisch. Schweinegeschnetzeltes, in der Tonschüssel geschmort mit Zwiebeln, Champignons, Paprika und Tomaten, mit Käse überbacken und Butterreis serviert (10,80) zum Beispiel, oder die „Grillplatte Balkan“ (12,80). Für heiße Sommertage hat das „Rila“ eine große Auswahl an Salaten, mit Baby-Calamari, Hähnchenbrust oder Ziegenkäse mit Honig und Mandeln (8,80 Euro), und ein paar Fischgerichte wie gegrillten Loup de Mer (12,80 Euro). Zum Nachtisch gibt es etwa Grießhalva oder Atanassovs selbst kreierten Rila-Kuchen: Joghurt mit Rumfrüchten, ein Boden aus Marzipan (3,80).

Seit dem Umzug kommen mittags viele Studenten und Professoren, meistens macht da Atanas Atanassaovs Frau Valentina den Service. Der Chef konzentriert sich auf die Abende, da ist am Wochenende Hochbetrieb: Bis spät in die Nacht wird gefeiert, viele Bulgaren, die in der Gastronomie arbeiten kommen nach ihrer Schicht, ein DJ oder Atanassov selbst legt Balkan-Beat auf, und das Rila verwandelt sich in ein bulgarisches Cavos.

Da fließen die vielen Schnäpse, auf die sind die Bulgaren stolz, ihre Variante eines Anisbrands heißt „Mastika“, Atanassov mag den Muskatbrand „Straljanska“. Na dann, „Nazdrave“ – nicht Prost! – und „Dobar Apetit“.


 Kaulbachstraße 33, So. bis Do. 11 – 1 Uhr, Fr. und Sa. 11 – 3 Uhr, www.restaurantrila.de, Tel.: 48 99 88 04

 

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