Ehemaliges "Talamonti": Bei Nonna in der Küche

Chef und Koch vom Katzlmacher übernehmen das „Talamonti“ – das klingt vielversprechend. In ihrer „Trattoria al Boccone“ geht es gemütlich zu, auf die Teller kommen feine Häppchen und mehr
Laura Kaufmann |
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Viele Gäste aus Katzlmacher-Zeiten haben das „Boccone“ schon entdeckt: Hier ist Familie Kreuzpaintner beim Essen im neuen Lokal.
Gregor Feindt 2 Viele Gäste aus Katzlmacher-Zeiten haben das „Boccone“ schon entdeckt: Hier ist Familie Kreuzpaintner beim Essen im neuen Lokal.
Auf der kleinen Terrasse und an der großen Fensterfront kommen Urlaubsgefühle auf.
Gregor Feindt 2 Auf der kleinen Terrasse und an der großen Fensterfront kommen Urlaubsgefühle auf.

Pino Manca gibt den zwei Stammkundinnen ein Stückchen Schinken zu Kosten, dann wendet er sich wieder der Soße zu, die auf dem Herd vor sich hinköchelt. Die beiden Damen schwatzen auf italienisch und schauen Manca über die Schulter. Das hat mehr von einer Szene aus Omas italienischer Wohnküche als einer aus einem neuen Restaurant in der Hochbrückenstraße. Aber das ist durchaus so beabsichtigt.

„Solche Lampen hatten wir früher auch in der Küche“, sagt Claudio Zanuttigh und deutet auf die Leuchten über der Bar, mit Lampenschirmen aus weißer Spitze. Pino Manca werkelt in seiner kleinen Küche hinter der langen Glasvitrine voll eingelegter Zucchini, Garnelen-Melonen-Salat, Flusskrebsschwänzen und Oktopuscarpaccio. An der blau gefliesten Küchenwand hängen Kupferpfannen und -töpfe, Basilikum im Topf baumelt von der Decke.

Das ist der Bistro-Teil der neuen Trattoria al Boccone, in dem die Gäste an Hochtischen und an der Bar sitzen. Im Raum nebenan nehmen sie bei Kerzenschein an fein eingedeckten Tischen Platz.

Claudio Zanuttigh und Pino Manca haben das „Talamonti“ übernommen und hier einen Neuanfang gewagt. Die beiden kennen sich seit 30 Jahren, Zanuttigh gehörte der Katzlmacher, Manca kochte dort. Eigentlich wollte Zanuttigh sich langsam zur Ruhe setzen, „aber mir war so langweilig zu Hause.“ Al Boccone, das bedeutet Häppchen. „Es ist ein junges Konzept, die Leute wollen heute schnell und frisch essen“, sagt Zanuttigh.

Ob das ein Antipasti-Teller aus der VItrine ist (klein 7,50 Euro, groß 13,50), Penne, etwa „Alla Siciliana“ mit Auberginen und Pecorino für 11 Euro, Zanderfilet mit Mandeln (16,50) oder Kalbsnieren in Dijon-Senfsauce (16,50). Im Bistro geht es ungezwungen zu, Zanuttigh und Manca sind ein eingespieltes Team, scherzen auf deutsch und italienisch mit den Gästen.

„Wir sind Gastronomen mit Herz“, sagt der Chef. „Pino kocht einfach gut, und er liebt es, Neues auszuprobieren und von den Gästen direkt Lob zu bekommen in seiner offenen Küche.“ – „Claudio hat die neuen Ideen“, widerspricht Manca scherzhaft, „an einem Tag hat er tolle Sardellen gegessen und will die haben, dann sagt er doch, ach, lass uns Schinken in der Kruste machen!“

Seit zwei Monaten ist das Boccone jetzt auf, und ihr guter Ruf hat das Lokal sogleich gefüllt. Abends sind die Tische voll besetzt. Und es scheint nicht so, als ob die Gäste nach ihren Häppchen gleich wieder aufstehen und gehen wollen.


Hochbrückenstraße 3, täglich 12 – 11 Uhr, Tel.: 29 63 83

 

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