Die Vermessung der Küchenwelt

Alexander Mischel ist der Entdecker unter den Münchner Kantienchefs. Was er im Urlaub aufspürt, findet kulinarischen Eingang in die Küche des Landesvermessungsamts.
von  Florian Zick
Kein Wunder, dass die Fensterplätze in der Kantine Mischel im Landesvermessungsamt immer als erste belegt sind: Im Westen schaut man auf die Frauenkirche, im Osten auf den Friedensengel.
Kein Wunder, dass die Fensterplätze in der Kantine Mischel im Landesvermessungsamt immer als erste belegt sind: Im Westen schaut man auf die Frauenkirche, im Osten auf den Friedensengel. © Gregor Feindt

Alexander Mischel ist der Entdecker unter den Münchner Kantienchefs. Was er im Urlaub aufspürt, findet kulinarischen Eingang in die Küche des Landesvermessungsamts.

Normalerweise rüttelt man vergebens an dieser Glastüre in der Oettingenstraße. Wer um Einlass begehrt, muss mindestens den Pförtner bemühen. Zwischen 11 und 14 Uhr allerdings reicht es, auf den Türsummer zu drücken. Schon steht man im Treppenhaus des Landesvermessungsamtes.

Die Lage
Das Landesvermessungsamt – oder besser: Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LDBV), wie die Behörde seit Kurzem heißt – hat ihren Sitz zwischen Maximilianstraße und Prinzregentenstraße. Die offizielle Adresse lautet zwar Alexandrastraße 4, wenn man in die Kantine will, nimmt man aber besser den Eingang in der Oettingenstraße. So spart man sich den Weg durch das Labyrinth der Behördengänge. 
 
Die Atmosphäre
Die Kantine befindet sich im 5. Stock. Die Aussicht dort oben könnte kaum besser sein: Im Westen sieht man auf die Turmspitzen der Frauenkirche, im Osten lugt der Friedensengel hinter den Dächern der Wohnhäuser hervor. Kein Wunder also, dass die Tische an den Fenstern immer als erstes besetzt sind. 
 
Der Chef
Küchenchef Alexander Mischel entstammt einer alten Hugenotten-Familie, die während der Inquisition nach Ostpreußen vertrieben worden ist. Er selbst wurde in Aschaffenburg geboren und ist nach mehreren Umzügen schließlich am Bodensee aufgewachsen. Nach ein paar Stationen in Schweizer Hotels ist er nach München gegangen. Die nach im benannte Kantine Mischel im LDBV bereibt er mittlerweile seit fast 20 Jahren
 
Das Essen
Die Schüssel Algen am Salatbüfett lässt schon darauf schließen, dass es hier auch ab und zu Dinge jenseits des Kantinenstandards gibt. Das Pilzrisotto, das Schnitzel und der Germknödel (2,80 bis 3,60 Euro) kehren natürlich auch in der Kantine Mischel immer wieder. Aber zu besonderen Anlässen gibt es dort auch immer wieder besondere Gerichte. Während der WM in Brasilien zum Beispiel wird südamerikanische Küche auf der Karte stehen.
 
Die Spezialität
Etwa einmal im Monat gibt es eine Aktionswoche. Kommende Woche beispielsweise steht französische Küche auf dem Plan. Dann gibt es zum unschlagbaren Preis von 5,50 Euro Barbarie-Ente mit Datteljus oder Keule vom Weideschaf mit Thymian-Honig-Soße. Inspiriert sind die Gerichte vom französischen Restaurant „Le Sud“. Immer wenn Mischel irgendwo essen geht, wo es ihm gefällt, lässt er sich dort vom Koch ein paar Kniffe zeigen.
 
Alexandrastraße 4, Mo. bis Do. 6.30-15 Uhr, Fr. 6.30-14 Uhr, www.kantine-mischel.de , Tel.: 21 29 13 33
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