Die tiefergelegte Naschwerkstatt

Das Esca ist ein kleines Café im Souterrain eines Schwabinger Wohnhauses. Alles, was es dort gibt, ist handgemacht.
von  Sven Daam

Das Esca, kurz vor Mittag. Ein Kunde betritt das kleine Café im Souterrain, trottet die wenigen Stufen hinab zur Theke. "Gibst du mir bitte 'nen Kaffee und 'n Croissant?" "Mensch, das tut mir leid", entschuldigt sich Inhaber Matthias Paelchen. "Das letzte Croissant habe ich gerade verkauft. Aber hast du ein paar Minuten Zeit? Dann backe ich dir eines." Ja genau, der Chef backt einfach ein Croissant, wenn sie ausgegangen sind, so geht das zu im Esca in Schwabing.

Das sieht man heute nicht mehr allzu oft: Prompter Service vom Chef persönlich. Doch im Esca ist das Teil des Konzepts. Muffins, Waffeln, Quiches, Sandwiches oder andere Kleinigkeiten – alles wird in der kleinen Küche hinter dem Backsteintorbogen selbst gemacht. Der Kunde kann dabei zusehen. "Wir haben ja nichts zu verbergen", sagt Co-Inhaberin Iris Behn.

Zweiter wesentlicher Bestandteil des Konzeptes: Gesund soll es sein. Zumindest so gut es bei Naschwerk eben geht. So wird Dinkel- statt Weißmehl verwendet, Rohrzucker statt normalem – und natürlich ist fast alles bio. Für Allergiker gibt es außerdem Soja-, Reis- oder Hafermilch.

Das klingt im ersten Moment nach 68er-Generation. Doch weit gefehlt. Paelchen ist Grafikdesigner, seine Lebensgefährtin Behn hat Marketing studiert. Angefangen hat alles mit den Muffins. "Ich vertrage einige Lebensmittel nicht und musste daher viel improvisieren. Und da meine Freundinnen die Muffins so toll fanden, habe ich irgendwann einen Online-Shop eröffnet: Die Muffin-Manufaktur", erzählt Behn. Das Geschäft lief erfolgreich, vor knapp einem halben Jahr hat das Paar deshalb ein kleines Café im Herzen Schwabings aufgemacht: das Esca. Dort gibt es Tramezzini mit Thunfisch, Rucola und Ei (2,90 Euro), ein Stück Quiche (3,90 Euro) oder Muffins aus echter belgischer Schokolade (3,20 Euro). Auf Wunsch kann man auch eigene Kreationen entwerfen.

Der Name des Szene-Lädchens kommt übrigens aus dem Lateinischen. Esca bedeutet schlichtweg "Speise". Aber so einfach geht es in dem kleinen Café eben zu: Auf die grundlegenden Dinge kommt es an.

Agnesstraße 6, Mo. bis Fr. 8-18 Uhr, Sa. 9-15 Uhr, www.esca-schwabing.de, Tel. 22 53 90 74

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