Die "Speis Girls" am Baldeplatz
Die „Speis’ Girls“ sind viel mehr als Metzgerei mit Mittagstisch
"Mei, des ist so schade“, meint Moni Berse und reicht dem Besitzer vom Resonanz-Schallplattenladen seine Leberkässemmel über die Theke. „Ich wohn’ ja noch in der Nähe, ich komm trotzdem vorbei“, sagt er. Seinen kleinen Laden direkt neben der Metzgerei räumt er gerade aus. „Aber nicht mehr dreimal am Tag!“, sagt Berse.
Fast jeden Gast, der zur Tür der „Speis’ Girls“ hereinkommt, grüßen die Besitzerinnen wie gute Bekannte. Im November 2010 haben die Schwestern ihre Metzgerei mit Feinkost und Imbiss in der Kapuzinerstraße aufgesperrt, und mit ihrer herzlich-bodenständigen Art kommen sie an: „Wenn ich sehe, dass sich eine ältere Dame mit der Tür schwer tut, dann lauf ich hin, auch wenn fünf Leute in der Schlange stehen“, sagt Monika Berse.
Die Aufgaben der „Speis’ Girls“ sind klar verteilt: „Moni ist die Fleischtante, ich bin die Küchenfee“, sagt Roswitha Wagner. Im Urlaub, als die Schwestern ausgepowert am Seeufer saßen, kam ihnen die Idee. Berse arbeitete da noch als Angestellte in einer Metzgerei und wollte sich selbstständig machen, Wagner langweilte sich in ihrem Papierkramjob als Steuerfachangestellte.
„Beim Frühstück haben wir unseren Speiseplan geschrieben, als wir wieder heimgefahren sind, stand das Konzept“, sagt Wagner.
Neben feinen Filetstücken von hiesigenMetzgern liegt Käse in der Auslage, Brotzeiteier, die mal Grinsegesichter tragen, mal Sprüche wie „das Leben hat mich hart gemacht“, oder „Ich war mal ein Weichei!“. Das Hackfleisch ist von Hand durch den Wolf gedreht, die Feinkostsalate, Antipasti und Pralinen selbst gemacht, Mittagsgerichte wie Nudeln mit Gemüse oder Holzfällersteak mit Zwiebeln und Kartoffeln (3,70 bis 5,90 Euro) mit Liebe und Feinkostzutaten aus dem Geschäft gekocht. Da sagt niemand Nein, wenn Rosi Wagner fragt: „Hat’s auch geschmeckt?“
Kapuzinerstraße 45, Mo. 7 – 15 Uhr, Di. bis Fr. 7 – 19 Uhr, Sa. 8 – 15 Uhr, www.speis-girls.net, Tel.: 13 95 86 25
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