Die Glockenbachisierung der Au

 Eine Gruppe um die aus dem Glockenbachviertel bekannten Wirte Peter Breski und Sedat Perktas hat in der Au das La Sophia aufgemacht.
von  Florian Zick
Das Wandgemälde der Patronin ist noch nicht ganz fertig. Das Bild von Sophia Loren im La Sophia in der Au muss erst noch fertiggestellt werden. Das Lokal selbst hat aber schon auf.
Das Wandgemälde der Patronin ist noch nicht ganz fertig. Das Bild von Sophia Loren im La Sophia in der Au muss erst noch fertiggestellt werden. Das Lokal selbst hat aber schon auf. © Daniel von Loeper

Eine Gruppe um die aus dem Glockenbachviertel bekannten Wirte Peter Breski und Sedat Perktas hat in der Au das La Sophia aufgemacht.

Sieben Monate hat es endlich gedauert: Neue Wände mussten rein, die abgehängte Decke raus. Gleich am Anfang hat das Isarhochwasser im Juni das Projekt ein wenig verzögert. Jetzt aber ist es fertig, dieses kleine Stück Glockenbachviertel drüben in der Au.

Das mit dem Hochwasser ist übrigens eine interessante Randnotiz. Denn das La Sophia in der Kolumbusstraße sieht tatsächlich so aus, als wäre es von einer Isarwelle rüber in die Au geschwemmt worden. Gemütliche Trödeloptik und rauer Rohbau-Charme, ein bisschen shabby, ein bisschen schick – das war bislang doch das Markenzeichen der Glockenbach-Szene. Doch mit dem La Sophia hat nun offenbar endgültig die Glockenbachisierung der Münchner Au eingesetzt.
 
Wer die Namen der Lokal-Betreiber liest, der wundert sich darüber nicht. Peter Breski unterhält in der Klenzestraße das Burger & Bier, Sedat Perktas die Konsulat-Bar ein paar Häuser weiter. Dazu kommen die Event-Dekorateurin Michi Schlick und der Quereinsteiger Maximilian Mooser. Gemeinsam haben die vier jetzt in einem ehemaligen Schlecker-Laden das La Sophia aufgemacht, ein Restaurant mit italienischer Küche.
 
Die 75 Plätze sind abends gut belegt. Die Leute haben Pasta (6,70-8,90 Euro) oder Pizza (6,90-10,50 Euro) vor sich. Manch einer gönnt sich etwas vom hervorragenden Rindercarpaccio (9,50 Euro). Viele Dreitagebartträger und Chucks-Mädchen sind unter den Gästen – was gut ins Bild passt. Direkt angrenzend an das Glockenbachviertel ist die Au schließlich mittlerweile zu einer Art Ausweichquartier für diejenigen Hipster geworden, die am westlichen Isarufer keinen Platz mehr gefunden haben. Insofern hat Maximilian Mooser natürlich Recht, wenn er sagt: „Wir wollten hier etwas erschaffen, das zur Nachbarschaft passt.“
 
Dass das Lokal ein Italiener werden soll, darin waren sich die vier Betreiber schnell einig. Jeder von ihnen liebt das Meer, alle sind gerne am Gardasee. Beim Namen war das schon ein bisschen schwieriger. Am Ende fiel die Wahl auf Sophia Loren als Namenspatronin, weil sie als Ikone für das Dolce Vita steht. Und darüber, dass das Leben wirklich süß wird, darüber wacht Sophia Loren in dem Lokal nun als großes Wandbild.
Kolumbusstraße 1, täglich 11.30-22 Uhr, Tel.: 200 890 38
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