Der Westen leuchtet wieder
Als Haderner Augustiner hat nach ein paar Jahren Leerstand das Weiße Bräuhaus in Großhadern wieder eröffnet.
Ganz so wie früher wird es in Großhadern natürlich nicht mehr werden, das verhindert allein schon die Würmtalstraße. Die hat mit der 40 Meter breiten Prachtmeile, die sie vor hundert Jahren mal war, heute nichts mehr gemein. An mancher Ecke lebt aber gerade Historisches wieder auf.
Im ehemaligen Dorfkern hat gestern unter dem Namen Haderner Augustiner das Weiße Bräuhaus wieder eröffnet. In den vergangenen zwei, drei Jahren hatte die Gaststätte leer gestanden. Die Augustiner-Brauerei hat das Traditionshaus nun aufwändig restauriert und an den Wirt Michael Glöckle und dessen Schwester Stephanie Rollwagen übergeben.
Glöckle und Rollwagen führen nun fort, was einst ein Münchner Schreiner namens Peter Widmann begann. Der hatte ausgerechnet in der Schweiz, bei Wanderungen am Lago di Lugano, seine Liebe zum Bier entdeckt und nach seiner Rückkehr 1903 in Großhadern das Weiße Bräuhaus bauen lassen.
Alte Aufnahmen, die in dem Wirtshaus als Bilder an der Wand hängen, erinnern an diese Zeit: In Hadern (München) setzte gerade der Bauboom ein. Und wer nicht gleich ganz hinzog, den trieb es zumindest als Ausflügler in den Vorort. Die meisten nahmen dabei die Würmtalstraße, diese „Ludwigstraße des Münchner Westens”, wie sie von der Presse damals genannt wurde.
Wer diese Route nimmt, der stößt heute wie damals irgendwann unweigerlich auf das Weiße Bräuhaus, diesen leuchtenden Prachtbau. Eine Rast empfiehlt sich nach der Wiedereröffnung dort nun vor allem wegen der vielen Fischspezialitäten von der Aumühle im Isartal. So gibt es zum Beispiel einen gemischten Vorspeisenteller mit geräuchertem Saibling, Räucherforellentartar und gebeizter Lachsforelle (10,80 Euro) oder die Forelle „Müllerin Art” (14,90 Euro). Da lohnt ein Ausflug allemal
Würmtalstraße 113, täglich 10-24 Uhr, www.haderner-augustiner.de, Tel. 780 724 30