"Der Teuerste auf dem Markt": Womit dieses Restaurant in München besonders überzeugen kann

Urlaub in Brasilien ist bestimmt schön, aber auch sehr umständlich. Wie gut, dass man für einen Ausflug nach Südamerika nur zur Schwanthalerhöhe in München fahren muss.
Ruth Frömmer
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Ein imposantes Bild von einem Rind dominiert das Ambiente im Lokal.
Ein imposantes Bild von einem Rind dominiert das Ambiente im Lokal. © Ruth Frömmer

München - Ob die Gerichte im Grillrestaurant Churrascaria authentisch brasilianisch schmecken, kann die Gastro-Reporterin mangels Reiseerfahrung nicht beurteilen. Zum Test hat sie sich deshalb eine Kollegin mitgenommen, die ihre Kindheit in Brasilien verbracht hat und das Land regelmäßig bereist.

Schon die Einrichtung des großen Lokals an der Schwanthalerhöhe orientiert sich an südamerikanischen Elementen. Große Holztische, einige Stühle und Bänke sind mit Leder überzogen, eine Wand ziert ein imposantes Bild von einem Rind, an einer anderen hängen Hörner, auf einer Anrichte steht ein weißes Rind, auf einer anderen eine goldene Ananas.

Ein imposantes Bild von einem Rind dominiert das Ambiente im Lokal.
Ein imposantes Bild von einem Rind dominiert das Ambiente im Lokal. © Ruth Frömmer

Restaraunt Churrascaria in München: Brasilianisches Steak für jeden Hunger

Womit wir schon bei der Küche wären. Churrasco ist das Wort für ein großes Rindersteak. Wer kein Fleisch isst, bestellt einen mediterranen Veggie-Burger (18,50 Euro) oder sucht sich vielleicht doch besser ein anderes Lokal. Fleischliebhaber haben die Wahl zwischen verschiedenen Steak-Varianten in unterschiedlichen Portionsgrößen.

"Unser Fleisch beziehen wir aus Argentinien", sagt Geschäftsführer Nikola Ilic der AZ, "das ist einfach das Beste, was man kriegen kann." Alle anderen Zutaten kommen, sofern möglich, aus Brasilien. Sogar die Limetten für den Caipirinha (6,50 Euro). Obwohl wir bisher kein Fan des Cocktails waren, haben wir ihn beim AZ-Test als Erstes probiert. Wir waren begeistert und die Begleiterin bestätigte, dass er original so schmeckt wie in Brasilien.

Einen Caipirinha gibt es für 6,50 Euro. Der schmeckt besonders authentisch.
Einen Caipirinha gibt es für 6,50 Euro. Der schmeckt besonders authentisch. © Ruth Frömmer

Brasilianisches Restaurant in der Schwanthalerhöhe: Auch der Kennerin schmeckt's

Tatsächlich ist er nicht unangenehm sauer und wässrig, sondern süßer und kräftiger als das, was man in den üblichen Bars bekommt. Laut Ilic verwendet die Churrascaria dafür den "teuersten Cachaça auf dem Markt" und auch der weiße Rohrzucker kommt aus Brasilien. Eine süffige Angelegenheit, die direkt Urlaubsgefühle aufkommen lässt.

Wer sich beim Fleisch nicht zwischen Picanha, einer Art Tafelspitz mit Fettrand, Ribeye Steak, Rinderfilet und weiteren entscheiden kann, bestellt sich das Rodizio für 39,50 Euro. Das ist ein All-You-Can-Eat auf brasilianische Art und die perfekte Möglichkeit, sich durch die Küche zu kosten. Die verschiedenen Fleischsorten werden jeweils am Spieß gegrillt. Die Kellner – allesamt Brasilianer, ebenso wie das Küchenpersonal – kommen immer wieder zum Tisch und schneiden den Gästen etwas davon herunter.

Wer "Rodizio" bestellt, bekommt so viel Fleisch, wie er nur essen kann. Die durchwegs brasilianischen Kellner schneiden es direkt am Tisch vom Spieß.
Wer "Rodizio" bestellt, bekommt so viel Fleisch, wie er nur essen kann. Die durchwegs brasilianischen Kellner schneiden es direkt am Tisch vom Spieß. © Ruth Frömmer

Churrascaria im Westend: Essen, was das Herz begehrt

Auf allen Plätzen liegen kleine runde Pappschilder. Wer mehr Fleisch wünscht, dreht die grüne Seite nach oben, wer eine Pause machen will, die rote. Zur Auswahl stehen meist Rind, Schwein, Huhn, Pute und Lamm sowie Hühnerherzen.

Uns hat am besten das Picanha geschmeckt. Das gibt es mit Knoblauch gewürzt und ohne. Aber ein Highlight war auch das Schweinefleisch, von den Kellnern als Kassler bezeichnet. Dazu haben perfekt die gegrillten Ananas mit Zimt gepasst, die ebenfalls am Spieß gegrillt werden.

Beilagen holen sich die Gäste selbst am Buffet.
Beilagen holen sich die Gäste selbst am Buffet. © Ruth Frömmer

Dazu holt man sich die Vorspeisen und Beilagen selbst von einem großen Buffet. Da stehen viele Salate, der brasilianische Bohneneintopf Feijoada, frittierter Maniok sowie frittierte Teigtaschen mit Huhn oder frittierte Käsebällchen. Außerdem gibt's Bohnen und gegrilltes Gemüse.

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Original brasilianischer Nachtisch vom Buffet

Auch der Nachtisch ist im Preis inbegriffen, und den hat die Brasilienkennerin sehr gelobt. Pudim de leite ist eine Art Flan aus gesüßter Kondensmilch mit Karamell. Der war in der Tat seidig weich und karamellig-süß. Man kann sich aber auch Obst nehmen, diverse Creme-Desserts oder kleine Kuchenstückchen.

Im Grillrestaurant Churrascaria gibt es Weine jeder Preisklasse (von 30 bis 600 Euro pro Flasche).
Im Grillrestaurant Churrascaria gibt es Weine jeder Preisklasse (von 30 bis 600 Euro pro Flasche). © Ruth Frömmer

Die Getränkekarte ist so bunt gemischt wie das Publikum. Weine jeder Preisklasse (von 30 bis 600 Euro pro Flasche) stehen auf der Karte, auch seltene Tropfen wie ein argentinischer Malbec. Natürlich darf auch die brasilianische Guarana-Cola nicht fehlen. Alles in allem ist die Churrascaria ein schöner Ort für eine kleine Auszeit mitten in München. Und wem der kulinarische Ausflug nicht reicht: An manchen Abenden wird auch Livemusik gespielt und Samba getanzt.

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14 Kommentare
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  • am 25.08.2023 12:45 Uhr / Bewertung:

    ich kenne paar Leute, die wirklich darauf achten, möglichst klimaneutral, CO2, uns so weiter. Und dann, wenn Urlaub ansteht, dann fliegen sie. Darauf angesprochen, es ist eine Ausnahme. Nächster Urlaub ist wieder eine Ausnahme, oder wie??
    Hier regen sich Leute auf, wenn Fleisch importiert wird. Wir haben unsere Kühe draussen. (viele davon stehen leider nur im Stall, keine Wiese) Argentinische Kühe können wir hier ansiedeln und züchten? Argentinische Gewürze?
    Was ist mit der australischen Restaurants? Känguru-, Krokodil-, Emufleisch??? Darüber hat sich keiner aufgeregt

  • am 25.08.2023 12:23 Uhr / Bewertung:

    es ist nicht ganz einfach, daß exotische Lokale in Schwanthaler Höhe/Westend lange bestehen bleiben. Wir hatten "Camps Bay" südafrikanisch. Anfangs sind viele Leute gekommen, auch die in der Nähe wohnen, neugierig sind, etwas ausprobieren. Dann wurde es immer weniger. Eines Abends konnte ich durch Fenster sehen, fast leer. Nach 2 Jahren wars vorbei (ca. 2014). Leute, die in der Nähe wohnen und nur kommen zum Ausprobieren, und danach nicht wiederkommen, keine Stammkunde sind, kann es nicht funktionieren. Aus Camps Bay wird "Rosso Mille Miglia". Das Lokal ist ständig gut besucht. An Kunden mangelt es nicht. Wir sind multikulturell, was das Ausgehen mit Essen anbelangt. Einfachheit, Schlichtheit, Bodenständigkeit. Etwas exotisches??? Wünsche viel Glück

  • Kangaroo am 24.08.2023 21:03 Uhr / Bewertung:

    Da muß ich hin

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