Der Streber unter den Kantinen

Am ehemaligen Firmensitz von BenQ am Haidenauplatz kann man sich im Leonardi-Restaurant anschauen, wie moderne Betriebsgastronomie funktioniert.
von  Florian Zick
Die Köche im Leonardi werben wie moderne Marktschreier für ihr Essen.
Die Köche im Leonardi werben wie moderne Marktschreier für ihr Essen. © Petra Schramek

Am ehemaligen Firmensitz von BenQ am Haidenauplatz kann man sich im Leonardi-Restaurant anschauen, wie moderne Betriebsgastronomie funktioniert.

Leitwerk heißt dieser zwischen Haidhausen und Berg am Laim gelegene Bürokomplex.[/INI_3] Vielleicht, weil direkt dahinter die Bahnstrecke entlangführt, vielleicht aber auch nur, weil ein markanter Name ein schlichtes Gebäude gleich viel attraktiver wirken lässt. Richtig schön ist es hier im Münchner Osten jedenfalls nicht. Dafür gibt es für Firmen einen anderen Grund, sich hier anzusiedeln: Das gute Essen bei Leonardi.

Die Lage
om Ostbahnhof aus kann man zu Fuß gehen – oder zwei Stationen mit dem Bus fahren. Dann steht man vor einem Gewerbepark. Vorbei an der Zufahrt zur Tiefgarage geht es mitten hinein in das Gelände, wo die Barmer Ersatzkasse, der Verlag Gräfe und Unzer und bald auch das Staatsministerium für Gesundheit ihren Sitz haben. Kurz bevor man das Gelände wieder verlässt, geht es gegenüber von einem kleinen Brunnen, rechter Hand ins Leonardi-Restaurant hinein.
 
Die Atmosphäre
Leonardi ist vor gut fünf Jahren gegründet worden, als der Süddeutsche Verlag sein Stadtquartier in der Sendlinger Straße verlassen musste. Als Gastrodienstleister sollte Leonardi ein bisschen Viktualienmarkt an den Münchner Stadtrand bringen. Mittlerweile betreibt Leonardi als eigenständiges Unternehmen neun Kantinen – oder wie es im Branchensprech heißt: Betriebsgastronomien. Entsprechend des Alters des jungen Unternehmens sieht jede Gaststätte recht modern aus. In der im Leitwerk dominieren Bambusarrangements und helle Farben.
 
Der Chef
Thomas Kisters ist Geschäftsführer bei Leonardi. Der gelernte Koch hat einige Visionen für die Kantine von morgen: Ohne Tabletts soll sie zum Beispiel auskommen – was in der Kantinenwelt einer Revolution gleichkäme.
 
Das Essen
Den kleinen Viktualienmarkt gibt es nicht nur beim Süddeutschen Verlag. In jeder Leonardi-Kantine ist der Marktplatzgedanke verwirklicht. Als Gast streift man durch eine Art Küchengasse, wo jeder Koch sein jeweiliges Tagesgericht feilbietet: gebratene Panthai-Nudeln mit Tofu (6,30 Euro) oder Schweineschnitzel mit Bratkartoffeln (7,30 Euro). Jeden Tag stehen sechs Hauptgerichte zur Auswahl. Das Essen ist für eine Kantine ein bisschen teurer, dafür richten die Köche alles frisch an.
 
Die Spezialität
An die 600 Teller gehen jeden Tag über den Tresen. Und da die Auswahl groß ist, sieht jeder ein bisschen anders aus. Manche haben Suppe (1,90 Euro) auf dem Tablett, manche ein Dessert (0,95 Euro). Was es bei Leonardi aber jeden Tag gibt – es sei denn, es ist gerade Flammkuchen-Woche – das ist Pizza. 

Grillparzerstraße 8, Mo. bis Fr. 8-15 Uhr, Tel.: 122 88 99 12
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