Der rasierte Bartewirt

Der Bartewirt in Valley war lange ein beliebtes Ausflugslokal. Jetzt soll die Gaststätte unter neuer Führung zu altem Glanz zurückfinden.
Florian Zick |
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Die Neuen im Bartewirt an der Kreuzstraße: Norbert Huber und Jessica Schumann.
Florian Zick Die Neuen im Bartewirt an der Kreuzstraße: Norbert Huber und Jessica Schumann.

Der Bartewirt in Valley war lange ein beliebtes Ausflugslokal. Jetzt soll die Gaststätte unter neuer Führung zu altem Glanz zurückfinden.

Eigentlich müsste sich Norbert Huber jetzt einen Bart wachsen lassen. Der Legende nach geht der Name „Bartewirt“ schließlich auf den ehemaligen Wirt Max Aichler zurück, dessen Markenzeichen ein mächtiger Rauschebart war. „Aber mir wächst er halt nicht g'scheit“, sagt Huber.

Jetzt muss es also auch ohne Bart gehen. Dafür hat Huber ein paar andere Geflogenheiten wieder eingeführt, die den Bartewirt in Valley einst zu einem beliebten Ausflugsziel für Radler und Wanderer gemacht haben: Es soll wieder einen Musikantenstammtisch geben, sommerliche Grillgelage im Biergarten und auch die aus vergangenen Zeiten noch bekannte Latschen-Maß (7,90 Euro), dieses magische Gebräu aus Rotwein und Himbeerlimo, steht wieder auf der Karte.
 
Der Bartewirt ist ein Wirtshaus mit langer Tradition. Schon an der Kreuzung von Römer- und Salzstraße befand sich ein Gasthof, in dem viele Fuhrleute übernachteten. Der Ortsteil Kreuzstraße hat daher seinen Namen. 1889 hat die Gaststätte dann Graf Carl von Arco übernommen. Seitdem ist das Haus eine Brauerei-Gaststätte, das über die Jahre an verschiedene Wirte verpachtet war.
 
Seit Anfang Februar ist nun Norbert Huber der Chef im Haus. Der 53-Jährige war in München schon mehrfach gastronomisch aktiv, im eigenen Bistro in Unterschleißheim oder auf Gut Nederling. Die vergangenen paar Jahre hat er pausiert. Für die urigen Wirtshaus-Accessoires, die er in der Zeit zusammengetragen hat, die alten Bilder und das Ochsenjoch, hatte er erst jetzt Verwendung.
 
So sitzen die Gäste im Bartewirt nun also unter Hirschgeweihen und Stillleben bei österreichisch-bayerischer Küche zusammen. Bis auf das Riesenschnitzel vom Schwein (12,80 Euro) hat Huber die komplette Karte umgekrempelt. Es gibt jetzt zum Beispiel Wiener Zwiebelrostbraten (19,50 Euro) und ein Viertel von der niederbayerischen Bauernente (11,50 Euro). 
 
Huber hofft, dass er dem Bartewirt wieder zu altem Glanz verhelfen kann. Und vielleicht ist der Bart dafür gar nicht mal so wichtig. Eine Barte ist nämlich auch ein kleines Beil, das Bergleute früher beim Pechkohleabbau in der Region benutzt haben. Nicht ausgeschlossen, dass der Name also gar nichts mit Gesichtsbehaarung zu tun hat.
 
Valley (Kreuzstraße), Gruberstraße 1, täglich außer Di. 10-23 Uhr, www.bartewirt.de , 08024 / 77 81
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