Der Pudelwohlfühlfaktor

Neue Gastromeile Pestalozzistraße: Hinter der Hausnummer 20 lädt jetzt der „rostige Pudel“ zu gutem Wein und einem „El Ritual“
von  Laura Kaufmann
Von wegen rostig: Der Logo-Pudel.
Von wegen rostig: Der Logo-Pudel. © Daniel von Loeper

Alte Liebe rostet nicht. Hunde normalerweise auch nicht, die neue Bar in der Pestalozzistraße heißt trotzdem: rostiger Pudel. Und sie könnte eine neue Liebe des Glockenbachviertels werden. Der namensgebende Pudel springt fröhlich dreinblickend über die Speisekarten, Roststreifen schmücken die Wand. „Wir wollten einen Namen, der schwer greifbar ist, aber nett – was Spezielles“, sagt Daniel Saladin.

Anfang März hat der Pudel offiziell Eröffnung gefeiert. Industrielles Design bestimmt den Raum, Betonbar, Pappmaché-Lampen und nackte Glühbirnen. Dazu sirrt mal lateinamerikanische Tanzmusik, mal poppige Hits durch den Raum. Saladin hat mit Partnern schon die Eventlocation Kater Mikesch und macht Events am Oberangertheater. „Aber irgendwann hat man das Bedürfnis nach einem eigenen Laden – was, wo man Freunde auf ein gutes Glas Wein treffen kann“, sagt Saladin.

Wein, das ist noch so eine Leidenschaft: Als Gartenbaustudent arbeitete Saladin zwei Jahre in Südfrankreich, und sein Chef hatte die Angewohnheit, Pflanzen gegen Wein zu tauschen. Der wurde später mit Blick aufs Meer genossen. Heute gehört zum Kater Mikesch eine Weinhandlung mit Erzeugnissen von kleinen Gütern. Die gibt es jetzt im rostigen Pudel, auch extra Abfüllungen wie der erfrischen perlige „Secco Bavarese“ (0,1 für 3,20 Euro) von einem Rieslingweingut, oder der leichte Weißwein „Pudelweiß“ mit Birnenaromen (0,2/4,60).

Die Karte geht auf jeden Wein ein, damit der Gast weiß, was er sich da bestellt. „Viele, die schon früher kommen, wollen einen Feierabenddrink genießen und bestellen noch eine Kleinigkeit zu Essen dazu – und wenn sie länger sitzen bleiben, später oft noch mehr“, sagt Saladin. Speckdatteln (3,20), Salate oder Antipasti- und bayerische Jauseteller (7,90), beliebt ist das Chili con Carne im Tontopf (4,60).

Dienstags ist Weißbierabend, da gibt's Weißbier für 2 Euro, einmal im Monat Samstags ist „Gin Night“ mit Gin Tonic für 5 Euro und feinen Sorten zu verkosten. Auch Weinverkostungen mit Menübegleitung sind geplant (etwa am 13.5.). Viele Schwule haben den rostigen Pudel für sich entdeckt, auch wenn die Bar keine Regenbogenfahne an der Tür hat. Aber auch Mädelsrunden kommen zum Tratschen vorbei.

Vielleicht trinken sie den erfrischenden Signature-Cocktail „Monaco in Bed“, oder Longdrinks mit guten Spirituosen. Den Rum Pampero Especial gibt es auch als Stamperlrunde „El Ritual“ – mit Limette, Kaffeepulver und Rohrzucker. Das verleitet zu langen, lustigen Abenden. Mit Gästen, die sich pudelwohl fühlen. 


Pestalozzistraße 20, Di. bis Sa. ab 18 Uhr, www.rostigerpudel.com, Tel.: 46 22 24 60

 

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