Frank Schimmer und Sebastian Lohscheidt haben im Neuhauser Norden eine lange verlassene Wirtschaft wiederbelebt
Es gibt eine Geschichte, die erzählt Frank Schimmer dieser Tage besonders gerne. Sie geht in Kurzfassung so: Spätabends, Auto fährt vorbei, quietschende [/INI_3]Reifen, Rückwärtsgang, Mann steht verdattert in der Tür. Hier ist noch auf?
Ja, hier ist noch auf. Oder besser gesagt: wieder. Denn zwei Jahre lang stand dieses Wirtshaus im Neuhauser Norden leer. Zuletzt war dort eine Bierschänke untergebracht, danach kam lange nichts. So mancher aus der Nachbarschaft reibt sich deshalb nun verwundert die Augen, wenn er sieht, dass jetzt dort wieder Licht brennt.
Das unerwartete Aufleben des bereits tot geglaubten Lokals ist zwei jungen Männern zuzuschreiben: Frank Schimmer (38) und Sebastian Lohscheidt (25) kennen sich aus gemeinsamen Barkeeper-Zeiten im Moosacher Dillinger. Als Lohscheidt vor etwa einem halben Jahr über die verwaiste
Gaststätte in der Nähe vom Goethe-Institut stolperte, war für die beiden schnell klar: Da bauen wir unser eigenes Lokal rein.
Im Francis, benannt nach dem englischen Philosophen Francis Bacon, bieten Schimmer und Lohscheidt nun seit Anfang März gehobene Barküche an. Man kann zum Beispiel am Tisch unterhalb des Bilds mit der kubanischen Straßenszene Platz nehmen und sich dort Tex-Mex-Food (9,50-10,90 Euro), Steaks (14,90-16,90 Euro) oder verschiedene Sandwiches (8,90-9,90 Euro) servieren lassen. Bei Weitem am besten gehen bisher aber die
Burger (8,90-11,90 Euro), vor allem am Mittwoch, wenn am Burger-Tag jeder der üppig gefüllten Teller nur 6,50 Euro kostet.
Als alte Bar-Menschen haben Schimmer und Lohscheidt natürlich auch an eine umfassende Getränkekarte gedacht. Vom Brandy Alexander über Klassiker wie dem Mai Tai bis hin zu eher ausgefallenen Drinks wie dem Jamaica Fever mit Cognac und Mangosirup steht alles auf der Karte. Über 50 verschiedene Cocktails (5,90-12,90 Euro) gibt es insgesamt. Und tatsächlich ist die Getränkekarte auch das Einzige, bei dem sich Schimmer und Lohscheidt nicht immer ganz einig waren. Deswegen ist sie letztendlich auch so groß geworden.
Der verdatterte Mann mit den quietschenden Reifen ist übrigens auch auf ein paar Drinks dageblieben. Er hat auch noch ein paar Kumpels aus der Nachbarschaft dazugeholt. Ist ja auch praktisch, das Viertel nicht verlassen zu müssen, sondern die Stammkneipe wieder um die Ecke zu haben.[AUTOR_ENDE]<QM>Florian Zick[/AUTOR_ENDE][INFO_LINIE]
[KURSIVTEXT]Heideckstraße 12, So. bis Do. 11-1 Uhr, Fr. und Sa. 11-3 Uhr, www.francis-restaurant.de,<QA0>
<SC170,38> 37 96 52 88