Der Kunst-Club im alten Supermarkt

Das Experiment im Bahnhofsviertel geht weiter. Das „Import Export“ bleibt uns wider Erwarten noch eine Weile erhalten.
Thierry Backes |
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Die Tür ist nicht der Eingang - der ist hinten im Bild. Ein Pfeil auf dem Boden weist den Weg.
Sigi Müller 3 Die Tür ist nicht der Eingang - der ist hinten im Bild. Ein Pfeil auf dem Boden weist den Weg.
Im Eingangsbereich wartet ein interessante Deckenlampenkonstruktion.
Sigi Müller 3 Im Eingangsbereich wartet ein interessante Deckenlampenkonstruktion.
Tagsüber eine Kunst-Galerie, abends auch eine Bar: Im „Import Export“ in der Goethestraße wird mitunter wild gefeiert.
Sigi Müller 3 Tagsüber eine Kunst-Galerie, abends auch eine Bar: Im „Import Export“ in der Goethestraße wird mitunter wild gefeiert.

Das Experiment im Bahnhofsviertel geht weiter. Das „Import Export“ bleibt uns wider Erwarten noch eine Weile erhalten.

Waren es drei Abschiedsfeiern? Oder eher vier? Gar fünf?

Wie oft Tuncay Acar und Michael Schild nun schon das Ende ihres Zwischennutzungsprojektes „Import Export“ in der Goethestraße begangen haben, wissen sie selbst nicht mehr so genau. Immer wieder haben sie einen Aufschub von den Hausbesitzern bekommen, doch in diesem Sommer sollte endgültig Schluss sein. Sollte. Nach knapp drei Monaten Pause dürfen sie nun doch weitermachen, bis Februar.

Vorerst.

So schwer es ist, die Zukunft des „Import Export“ vorherzusehen, so schwer ist es auch, es selbst zu verstehen. Es ist ein soziales Projekt mit Stadtteilbezug und eine Kunstgalerie, abends eine Bar und ein Musik-Club (Eintritt: ca. 8 Euro, Bier: 3,20 Euro, Longdrinks: 7 Euro). „Jeder soll das darin sehen, was er darin sehen mag“, sagt Acar.

Den ehemaligen Gemüseladen im Bahnhofsviertel betritt man über einen Seiteneingang. Drinnen fällt einem als erstes eine Installation auf: „Hans im Glück – Eine Tauschbörse“ von Stefanie Fleckenstein und Sara-Duana Meyer. An Wäscheleinen aufgehängt, finden sich Objekte wie ein Fahrradhelm, eine Badeente oder ein Pfandgutschein. Dazu gibt es je ein Kärtchen mit einer Erklärung, das Leergut etwa stammt von einer 30. Geburtstagsfeier. Wer die 60 Cent kassieren will, sollte – so die Idee – einen anderen Gegenstand an die Leine hängen.

Die Installation ist Teil der Projektwoche, die dieser Tage läuft. Auch das „Import Kino“, bei dem man in dem Laden Platz nimmt und durch das Schaufenster auf die Goethestraße sieht, gehört dazu (täglich 13 bis 15 Uhr). „Wir wollen, dass auch tagsüber Leben hier drinnen ist“, sagt Schild.

Er und Acar legen vor allem aber Wert auf die neue „Dialog! Raum“-Reihe: Jeden Montag, 19.30 Uhr, wird im „Import Export“ über den Immobilien-Wahnsinn debattiert. Die beiden haben da so ihre Erfahrungen gemacht, seit längerem suchen sie eine dauerhafte Bleibe für ihr Projekt. „Aber wenn wir hier im Viertel bleiben wollen, müssen wir den Laden kommerziell betreiben“, sagt Schild. „Und das wollen wir nicht.“


Goethestraße 30, tägl. 13 – 1Uhr, Fr. und Sa. bis 3 Uhr, Programm: www.import-export.cc

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