Der Göttervogel vom Amazonas

Vor einem Monat hat das „Pajarillo Verde“ in der Pestalozzistraße eröffnet: Hier gibt es die Küche Südamerikas, von Peru bis Brasilien, als Tapa oder Menü. Die Besitzerin ist vom Stamm der Bora
Laura Kaufmann |
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Eine Südamerikanerin steht staunend vor dem Regal mit Produkten aus ihrer Heimat.
Daniel von Loeper 3 Eine Südamerikanerin steht staunend vor dem Regal mit Produkten aus ihrer Heimat.
Das Lokal von innen.
Daniel von Loeper 3 Das Lokal von innen.
„Typische Küche vom Amazonas“: Elena Dávila de Schmid erklärt das im Bananenblatt gekochte Gericht und den Tapasteller.
Daniel von Loeper 3 „Typische Küche vom Amazonas“: Elena Dávila de Schmid erklärt das im Bananenblatt gekochte Gericht und den Tapasteller.

Ein kleiner grüner Vogel hat sich in der Pestalozzistraße niedergelassen, „Pajarillo verde“. Er singt hier das Lied von Lateinamerika, vom Amazonas, dort, wo Besitzerin Elena Dávila de Schmid, eine Bora-Indianerin, her kommt. Verschlungene Pfade führten sie von dort in die Tschecheslowakei, wo sie auch studiert hat, bis sie in München gelandet ist und eine Hotel- und Tourismusausbildung absolvierte.

Vom Fach ist sie also. Und bevor sie sich selbstständig machte mit ihrem Restaurant reiste Elena Dávila de Schmid noch einmal in die Heimat, um ihre indianischen Kochkünste auf den neuesten Stand zu bringen.

„Bei mir schmeckt es so wie in einem kleinen Lokal am Amazonas, oder so wie wenn einen eine südamerikanische Familie zu sich nach Hause einlädt“, sagt sie. Pülverchen und Geschmacksverstärker haben in ihren Töpfen nichts verloren – „ich koche mit den Naturprodukten, und das ist auch das, was die Leute interessant finden“, sagt sie. Typische Hausmannskost.

Der kleine grüne Vogel, nachdem ihr Restaurant benannt ist, ist der Quetzal, auch genannt der Göttervogel: Ein Symbol der Freiheit und ein Vogel, über den es einen Song gibt, den Elena Dávila de Schmids Freund ihr gern vorspielt. In den Farben des Vogels ist das kleine Restaurant-Café liebevoll gestaltet; handgeknüpfte Überwürfe von Amazonas-Indianern haben hier genauso ihren Platz wie Produkte aus der Region, peruanischer Mais, Inka-Cola oder Rohrzucker im Block, für den Heimgebrauch zu erwerben.

Einen Eindruck davon, was die Chefin selbst daraus macht, gibt die Vitrine: Mini-Toasts mit Avocadocreme, Manchego-Käse, Cancha – geröstete, gesalzene Maiskörner aus dem Hochland Perus –, Käsescheibchen in Kochbananen, Datteln im Speckmantel. Am besten probieren lässt sich das als kleiner (4,30 Euro) oder großer (8,50) Tapasteller. Den hungrigsten Mann befriedigt das „Bistec a lo Pobre“, ein Steak mit Kochbanane, Spiegelei, Zwiebeln, Tomaten, Reis und Pommes (15,80), ein anderes Gericht ist „Juane de Arroz con Pollo“, in Bananenblättern gedämpfter Reis mit Hähnchen, Ei und Oliven (6 Euro).

Aus dem lila Mais aus Lima macht Elena Dávila de Schmid einen Pudding, „Mazamorra morada“ mit Zimt, Nelken, Früchten und Trockenfrüchten, außerdem ein Erfrischungsgetränk mit Zitronensaft und Obst. Natürlich gibt es auch Tagesgerichte, Empanadas, Salate, südamerikanische Biere, hausgemachten Sangria – Elena Dávila de Schmid ist in ihrem Element. Und die Gäste lassen sich vom Gesang des grünen Vogels entführen.


Pestalozzistraße 16, Di. bis Sa. 11 – 23 Uhr, So. 14 – 22 Uhr, facebook.com/pajarilloverdeug, Tel.: 0163 96 88 67 8

 

 

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