Der geheime Garten
An einem dieser warmen Tage, wenn die weißen Schirme im Innenhof Schatten spenden, steht an der Selbstbedienungstheke des Cafés eine lange Schlange. „Ursprünglich war das Café nur für vier Plätze innen konzipiert“, sagt Betreiber Christoph Jünger, der vor dem Umbau auch die Gastronomie im Lenbachhaus betrieb und seit drei Jahren auch das „Café Clara“ in der Isabellastraße.
An schönen Tagen versorgt die kleine Imbissküche aber nicht 40, mit allen auftreibbaren Museumshockern 50 Gäste drinnen, sondern an die 200 Gäste draußen.
Schlichte weiße Gartenmöbel stehen auf dem Kopfsteinpflaster des Innenhofs, auf das die alte Akazie ihr verästeltes Schattenspiel wirft, die Wände ringsum sind mit Wein bewachsen. Und diese Ruhe, mitten in der Stadt.
Nach wie vor gilt das Café in der Glyptothek als Geheimtipp, nichts weißt außen auf das Kleinod hin. Wer hinein' will, erklimmt die mächtigen Stufen der Glyptothek, auf der in lauen Nächten Studenten ihr Bier trinken.
Auch für das Museum muss der Gast Eintritt zahlen, das hat vor allem Versicherungsgründe. Einen Euro oder eine Jahreskarte für 2,50 Euro, die die Stammgäste des Cafés ihr eigen nennen. „Manche Leute kommen beinah jeden Tag“, sagt Jürgens. Mittagesser von der Uni, der Musikhochschule, der umliegenden Büros und viele, die die Ruhe zum Arbeiten nutzen: Lehrer, die Klausuren korrigieren, Journalisten, die Artikel schreiben.
Das Angebot in der Vitrine spiegelt die griechisch-römische Ausstellung wider, wenn man so will: Da gibt’s den Antipasti-Teller (8,50 Euro) ebenso wie den griechischen Bauernsalat, es gibt Panini (3), Foccacia (4,80), gewaltig beladen mit Tomaten, Pecorino und feinem Rosmarinschinken, und zu dem viel gelobten Kaffee vom Gardasee (Cappuccino 2,70) lassen sich viele noch einen Stück Kuchen aus der Vitrine reichen, Zitronentarte, Käse-Mohn, Birne-Rahm (3 Euro).
Donnerstags treffen sich Grüppchen auch abends auf ein, zwei Gläser Wein, denn da ist das Café bis 20 Uhr geöffnet. Anderntags schließt der geheime Garten seine Tore um 17 Uhr.
Königsplatz 3, 10 – 17 Uhr (Do.: 10 – 20 Uhr), Tel.: 28 80 83 80
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