Der Baron vom Hauptbahnhof
München - In der Dachauer Straße hat im Januar eine italienische Lounge aufgemacht: Im „Barone Nero“ gibt es Frühstück, Mittagsangebote, Aperitifs und Abendessen – dazu heiße Ladys nebenan.
Ist das nicht zu edel für die Straße? „Ja, das fragen manche Gäste“, sagt Domenico Albenzio. „Ich sage: Nein, finde ich nicht!“
Aus dem kleinen, uralten Optikerladen am Hauptbahnhof hat er einen stylischen Italiener mit Lounge-Charakter gemacht: Seit Anfang Januar gibt's das „Barone Nero“.
Manchem mag das Interieur bekannt vorkommen – es ist dem Tabledance-Club „Boobs“ direkt nebenan nachempfunden. Auch der gehört Domenico Albenzio. „Und damals vor sechs Jahren haben viele auch gesagt: Ist das nicht zu schön, zu edel für einen Tabledance- Club? Aber der Erfolg gibt uns recht – zu uns kommt eben dementsprechend ein gutes Publikum.“
Im Barone Nero kann dieses Publikum jetzt sogar noch nach einem Abend im Boobs etwas zu essen bekommen: Bis 5 Uhr früh kommen am Wochenende warme Gerichte aus der Küche. „Wir bieten rund um die Uhr etwas an“, sagt Betriebsleiter Peppe Lo Sardo, der jeden Abend die Gäste begrüßt, an der Bar steht und ab und an zum Kochen in der Küche verschwindet. Tramezzini und Panini zum Frühstück für die Geschäftsleute und Schüler aus der Umgebung, Mittagsangebote mit Pasta, Fisch und Fleisch, die zwischen 7,50 und 9,90 Euro kosten.
Gegen 15 Uhr richtet das Team Antipasti zum typisch italienischen Aperitif auf der Bar an, der Sprizz kostet dann 3,50 Euro. Abends gibt es neben der Standardkarte, auf der die Pasta und Pizza aus dem Steinofen stehen, wechselnde Gerichte, die auf die große Tafel am Eingang geschrieben sind: Gebratenes Spanferkel à la toscana (14,50 Euro) oder Seewolf- Filetmit Olivenkruste (16,50) oder Spaghetti al Pesto mit Basilikumsauce (9,50) zum Beispiel.
„Klassische italienische Restaurants gibt es viele in München“, sagt Albenzio, „wir wollten ein bisschen was Anderes.“ Eine Mischung aus italienischer Bar und Lounge, in die man trotzdem abends schön essen gehen kann. Auch spät. Das „Barone Nero“ ist klein, neben der schmalen, lila beleuchteten Bar schlängelt sich die Vitrine mit Antipasti und italienischen Kuchen ums Eck, vorne im länglichen Laden ein paar hohe Tische mit Barhockern, dahinter ein loungiger Bereich mit weißen Sitzbänken und Hockern vor einer Steinwand.
„Um den Hauptbahnhof tut sich was, es wird viel belebter, hier machen immer mehr Clubs auf“, sagt Albenzio. „Und wir wollen die Gegend weiter aufwerten.“
Infos zum Lokal
Dachauer Str. 12, Mo. bis Do. 11.30 bis 23.30 Uhr, Fr. und Sa. 11.30 bis 5Uhr, Telefon 53886201
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